Surfen: Schweizer Netz bleibt „gefährlich“
Immer wieder flattern Internet-Usern hohe Rechnungen ins Haus, weil sie in Grenznähe im falschen Netz surfen. Ein Beispiel: Eine Lustenauerin hat im Februar im Telering-Shop im Messepark einen Mobilinternetvertrag abgeschlossen. Sie habe die Verkäuferin noch extra ersucht, dass ihr die Möglichkeit, ins Schweizer Netz zu kommen, abgeschaltet wird. Das sei jedoch nicht möglich, habe es geheißen, sie müsse selbst bei ihrem Computer die entsprechenden Einstellungen vornehmen. Das tut sie jedoch nicht und schöpft auch keinen Verdacht, weil am Bildschirm beim Surfen das Telering-Symbol zu sehen ist. Einige Tage später wurde ihr Internet-Zugang gesperrt: Grund war eine auffällig hohe Roaminggebühr von mehr als 1.800 Euro und zwar für das Surfen im Schweizer Netz. Die Frau wandte sich an einen auf Mobilfunk spezialisierten Anwalt. Dieser forderte Telering auf, die Rechnung unverzüglich zurückzunehmen und den Vertrag aufzulösen, denn die Beratung im Geschäft sei mangelhaft gewesen.
300 Euro aus Kulanzgründen
In einem Schreiben von Telering an den ORF heißt es, die Roaminggebühren würden zu Recht verlangt werden. Man biete ihr aus Kulanzgründen jedoch an, nur mehr 300 Euro zu bezahlen. Die Lustenauerin wird dieses Angebot nicht annehmen und sieht einer möglichen Klage gelassen entgegen.
Automatisches Einwählen verhindern
Anfang Juli tritt eine neue EU-Richtlinie in Kraft, die Konsumenten vor zu hohen Roaminggebühren beim Surfen im Ausland warnen und somit schützen soll. Doch die Richtlinie gilt nicht für die Schweiz. Konsumentenschützer warnen, dass somit unabsichtliches Datenroaming in Grenznähe immer noch zur Kostenfalle werden kann. Sie empfehlen, sich genau beraten zu lassen und Einstellungen im Handy oder Computer zu wählen, die ein Einwählen ins ausländische Netz automatisch verhindern.