Salzmann-Hafen: Neubauprojekt ist offen

Beim Salzmann-Hafen in Fußach wird heuer sicher nicht gebaut werden. Wie Besitzer Günther Salzmann gegenüber der Wirtschaftspresseagentur erklärte, sei komplett offen, wie es mit den Umbauplänen weitergeht.

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Im Video zu sehen: Günter Salzmann (Hafenbetreiber); Beitrag von Birgit Hackspiel, Reinhard Mohr, Johannes Rauch

Salzmann hat inzwischen 1,2 Millionen Euro in Planungen und Gutachten investiert, was ihn offenbar an den Rand einer Insolvenz brachte. Zuletzt musste er ein 10.000 Quadratmeter großes Areal in Fußach an den Beschlägehersteller Blum verkaufen.

Für die Erweiterung der Freizeitanlage am Rohrspitz wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig geworden. Zudem hatten Naturschützer den Ausbau scharf kritisiert. Als besonders heikel gilt das Vorhaben nicht zuletzt deshalb, weil sich das Salzmann-Areal direkt im Natura-2000-Gebiet und im Naturschutzgebiet Rheindelta befindet.

Laut Salzmann ist es möglich, dass das Projekt gar nicht mehr realisiert wird oder, dass es verkleinert oder umgeplant wird.

Die Pläne Günther Salzmanns

Günther Salzmann plant bekanntlich, die in die Jahre gekommene teils 60 Jahre alte Freizeitanlage am Rohrspitz grundlegend neu zu gestalten. So soll das Gebäude gesamthaft saniert und umgebaut werden.

Vorgesehen ist eine Modernisierung beziehungsweise Errichtung von Restaurant, Kiosk, Büros und drei Betriebswohnungen. Dazu würde ein Kleinhotel mit zwölf Doppelzimmern kommen. Für Pkw ist eine Tiefgarage mit 220 Stellplätzen geplant und für Kleinboote gäbe es eine Bootstiefgarage mit 34 Plätzen. Zudem soll die Infrastruktur hinsichtlich Kinderspielplatz, Stellplätzen für Fahrräder, öffentliches WC, etc. verbessert werden.

Salzmann will Kosten für UVP-Verfahren nicht riskieren

Hinsichtlich der vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt sagte Günther Salzmann: „Ich werde mit Sicherheit kein Verfahren durchführen, dass mich weitere 120.000 Euro kostet, bis zu drei Jahre dauert und am Ende weiß ich noch immer nicht, ob wir bauen können oder nicht.“ Die Behörde solle ihm konkret schriftlich mitteilen, was er bauen dürfe und was nicht. Danach werde er seine Planungen ausrichten.

Nach den Erfahrungen in den vergangenen 8,5 Jahren, welche die Entwicklung des Projektes gedauert habe, werde er nicht mehr auf sein Risiko teure Planungen und Umplanungen vornehmen und Gutachten einholen, wenn er nicht schon im Vorhinein garantiert wisse, dass eine Umsetzung dieser Pläne realistisch ist. „Ich haben in den vergangenen Jahren sehr viel Geld dafür verwendet, um unter anderem die öffentliche Verwaltung zu beschäftigen. Immer wieder hat man uns im Nachhinein gesagt, dass man bestimmte Gespräche und Zusagen eigentlich anders gemeint habe.“ Die Kosten für immer neue Planungen, Gutachten, Statiker und Ausmessungen hätten sich in den vergangenen Jahren auf rund 1,2 Millionen Euro angehäuft.

10.000 Quadratmeter großes Areal verkauft

Diese Vorlaufkosten - ohne bislang umsetzbares Ergebnis - haben Günther Salzmann offenbar wirtschaftlich und finanziell unter Druck gebracht, wie er im Interview auch selbst bestätigt. In Wirtschaftskreisen ist sogar die Rede davon, dass Salzmann am Rande einer Insolvenz stehe. Wie Recherchen ergeben haben, hat Günther Salzmann vor wenigen Tagen ein mehr als 10.000 Quadratmeter großes Areal samt Lagerhallen direkt neben dem Polderdamm in Fußach bei den Tennisplätzen (Teichweg) an den Höchster Beschlägehersteller Blum verkauft.

Der Kauf der Liegenschaft wurde von Blum-Pressesprecher Heimo Lubetz bestätigt. Man plane, diese Hallen zukünftig als Lagerflächen für das Unternehmen zu nutzen.

Winterlagerplätze für Boote, wie sie Salzmann dort bislang angeboten hatte, werde es nicht mehr geben, so Lubetz.

Salzmann: Insolvenz dürfte vermieden werden

„Die schwierige wirtschaftliche Situation hängt eben mit diesen genannten Ausgaben rund um das geplante Erneuerungsprojekt zusammen“, so Günther Salzmann. Mehrheitlich aus diesem Grund habe er auch diese Lagerhallen mit mehreren 1.000 Quadratmeter Nutzfläche an die Firma Blum verkauft. Durch diesen Verkauf werde sich seine wirtschaftliche Lage wieder verbessern. Angesprochen auf die Insolvenz-Gerüchte sagte Salzmann: „Soweit wird es wahrscheinlich nicht kommen. Aber ganz genau kann ich das noch nicht sagen.“

Mit Sicherheit noch nicht beseitigt sei hingegen der Frust, der sich im Laufe der Jahre rund um das Projekt breit gemacht habe. „Ich hatte sehr viel Ärger, auch immer wieder von Behördenseite. Aber ich lasse mich jetzt nicht mehr fuchsen. Die Leute werden meine nächsten Schritte schon noch sehen. Der Verkauf der Lagerhallen war nur der erste Schritt.“

Reaktion des Fußacher Bürgermeisters

Der Fußacher Bürgermeister Ernst Blum gibt Salzmann diesbezüglich recht, dass die Behördenwege viel zu lange dauern würden. Bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz sagt man, dass erst seit zwei Jahren verhandelt werde. Mann könne Salzmann nicht sagen, was und wie er zu bauen habe - aber sollte er neu planen wollen, stehe man ihm gerne beratend zur Seite.

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