Mühleberg: Konzern hält an AKW-Betrieb fest

Der Schweizer Energiekonzern BKW hält am Betrieb des auch in Vorarlberg umstrittenen Atomkraftwerks Mühleberg fest. Er wehrt sich vor dem Schweizer Bundesgericht gegen den Entzug der unbefristeten Betriebsbewilligung und plant Nachrüstungen.

Nachdem das schweizerische Bundesverwaltungsgericht dem Atomkraftwerk Mühleberg die unbefristete Betriebsbewilligung entzogen hat, wehrt sich der Energiekonzern BKW laut APA gegen das Urteil. Dieses besagt, dass das AKW im Sommer 2013 abgeschaltet werden muss.

Kosten für Nachrüstungen offen

BWK will indessen durch Nachrüstungen den Betrieb des AKW über Juni 2013 hinaus sichern. Was sie kosten, ist offen. Klarheit erwartet die Konzernspitze vor Ende 2012, wie BKW-Verwaltungsratspräsident Urs Gasche am Mittwoch vor den Medien sagte. Die Kosten der Nachrüstung ist für die Wirtschaftlichkeitsrechnung eine wichtige Frage.

Denn die BKW will an Mühleberg festhalten, so lange das AKW sicher und wirtschaftlich betrieben werde könne, betonte Gasche. Aus Sicht der Sicherheit gebe es keinen Anlass für einen sofortige Abschaltung. Das Werk sei zudem weiterhin wichtig für die Versorgungssicherheit und die Volkswirtschaft im Großraum Bern und Nordwestschweiz.

Betrieb bis 2022 durch Konzern angenommen

Der Konzern geht nach wie vor davon aus, das AKW bis 2022 betreiben zu können. Müsste das Werk früher vom Netz, hätte das laut Gasche grosse finanzielle Konsequenzen: Bilanzierte Werte von 400 Millionen Franken (umgerechnet 330 Millionen Euro) müssten abgeschrieben und die Rückstellungen um rund 200 Millionen erhöht werden. Zudem würden jährlich etwa 50 Millionen Gewinn fehlen.

Je länger das AKW betrieben werden könne, desto tiefer sei der finanzielle Schaden, machte CEO Kurt Rohrbach deutlich. Er geht davon aus, dass die Nachrüstungen weniger als die 600 Millionen Franken kosten dürften, die man für Abschreibungen und Rückstellungen bräuchte. Eine genauere Schätzung wollte er aber nicht machen.

Ersatz des rissigen Kernmantels nicht vorgesehen

Die teuerste Maßnahme, ein Ersatz des rissigen Kernmantels, kommt für ihn nicht in Frage: „Das wäre unverhältnismäßig und wird auch von der Aufsichtsbehörde ENSI nicht gefordert.“ Die BKW sei aber bereit, die vier bestehenden Zuganker zu ersetzen und zwei weitere einzubauen.

Grüne waren bei Protesten Anfang März dabei

Anfang März hatten auch die Vorarlberger Grünen an Protesten gegen das AKW in Mühleberg teilgenommen.

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