Felsbrocken fiel auf Brücke ins Ebnit

Am Mittwoch ist ein Felssturz auf die Ebniterstraße in Dornbirn niedergegangen. Eine Brücke wurde dabei von einem rund 50 Tonnen schweren Felsblock verlegt. Personen wurden keine verletzt.

Ebnit Felssturz

Stadt Dornbirn

Der Felssturz soll sich laut Ralf Hämmerle, Pressesprecher der Stadt Dornbirn, gegen 13.05 Uhr oberhalb des Bereichs Waldfried ereignet haben. Unmittelbar nach dem Anstieg der Ebniterstraße habe der Felssturz eine Brücke teilweise - nicht wie nach ersten Informationen komplett - mitgerissen, so Hämmerle. Ein großer Felsbrocken mit einem Durchmesser von etwa vier Metern liege nun auf der Straße. Der Fels sei etwa 50 Tonnen schwer.

Die Situation wurde vom Landesgeologen untersucht, um das weitere Gefahrenpotential abzuschätzen. Bis die Brücke in die Dornbirner Bergparzelle Ebnit wieder befahrbar sei, werde es mindestens 14 Tage dauern.

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Video von der Unfallstelle

Ursache dürfte Witterung sein

Die Ursache für das Naturereignis dürfte laut Hämmerle witterungsbedingt sein. Aufgrund der großen Kälte der vergangengen Wochen und des derzeitigen Tauwetters seien im Fels starke Kräfte am Werk.

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Audio: Ralf Hämmerle im Interview mit Christiane Schwald

Felsen Ebnit

ORF

Ebniter vorerst von Umwelt abgeschnitten

Derzeit ist die Bergparzelle auf Straßenwegen nicht erreichbar. Man sei dabei, die „bewährte Ausweichroute über Kehlegg“, die auch bei einem Felssturz im vergangenen Frühling genutzt wurde, befahrbar zu machen. Das sei relativ aufwändig, da auf ihr bisher keine Schneeräumung stattgefunden habe. Die Bewohner des Ebnit seien daher bis Donnerstag auf sich allein gestellt, sie seien mit dieser Situation aber bestens vertraut, heißt es in einer Aussendung der Stadt Dornbirn.

Bis wann die Schäden an der Ebniterstraße behoben werden können, sei derzeit unklar. Man gehe davon aus, dass die Straße sehr wohl sicher sei, es werde auch immer wieder kontrolliert. Es müsse aber auch jedem klar sein, dass eine Bergstraße gewisse Gefahren mit sich bringe. Personen wurden nicht verletzt.

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Sprengung aus Sicherheitsgründen empfohlen

Wie Landesgeologe Walter Bauer erklärt, sei oberhalb des Absturzbereiches noch ein „größerer Block als der, der heruntergekommen ist“. Es sei erkennbar, dass zwei Kluftflächen vorhanden sind, die offensichtlich weitgehend durchgerissen seien. Darin läge der obere Felsblock überhängend. Er empfiehlt daher, diese aus Sicherheitsgründen wegzusprengen.

Bereits letztes Jahr Brücke mitgerissen

Bereits im Mai 2011 war eine Brücke auf der Straße ins Ebnit von einem Felssturz mitgerissen worden. Damit bestehe aber keinerlei Zusammenhang, heißt es vonseiten der Stadt. Die Felsstürze hätten an völlig verschiedenen Orten stattgefunden und stünden auch sonst in keinem Zusammenhang.

Personen wurden auch damals keine verletzt, die Dornbirner Bergparzelle war damals mehrere Wochen nicht auf dem normalen Straßenweg erreichbar, mit Bussen auf Umwegen aber bereits nach wenigen Tagen. Das Bundesheer errichtete eine Behelfsbrücke.

Hermann Wirth vom Tiefbauamt der Stadt Dornbirn hatte im vergangenen Jahr die wildromantische Straße ins Ebnit als „eine der wohl aufwendigsten Gemeindestraßen Europas“ bezeichnet. Die rund zehn Kilometer lange Strecke windet sich durch ein geologisch interessantes Gebiet, in dem große Kräfte wirken, und weist zahlreiche Brücken, Tunnel sowie labile Stellen auf. Rutschungen und Felsstürze seien speziell im Frühjahr nichts Ungewöhnliches. „Die Straße bedarf darum von unserer Seite ständiger Beobachtung, Betreuung und Instandhaltung“, sagte Wirth.

Link:
- Felssturz riss im Mai 2011 Brücke auf Ebniterstraße mit