Versuchte Erpressung: Mann in Wohnung gefesselt

Die Polizei hat drei Männer festgenommen, die den Schwager eines der Männer in seiner Wohnung gefesselt, geknebelt, geschlagen und mit einer Schusswaffe bedroht haben sollen. Motiv sollen familiäre Gründe gewesen sein, die Tat war laut Kriminalpolizei von langer Hand geplant.

Wie das Landeskriminalamt am Donnerstag mitteilt, wurde der 34-jährige türkische Staatsbürger am 23. September in Hard von drei Tätern überfallen.

Das Motiv für die Tat sei im familiären Umfeld zu suchen: Der Hauptbeschuldigte, ein 41-jähriger Österreicher, ist der Schwager des Opfers und wollte erzwingen, dass seine in Wien getrennte lebende Frau, die Schwester des mutmaßlichen Opfers, nach Vorarlberg kommt. Dazu soll er über mehrere Monate hinweg die Tat gemeinsam mit zwei Komplizen, einem 27-jährigen Montenegriner und einem 28-jährigen Türken, inszeniert haben.

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Video: „Vorarlberg heute“-Beitrag von Bernhard Stadler. Im Interview zu sehen ist der leitende Ermittler Norbert Schwendinger.

Als Installateure verkleidet in Wohnung gelangt

Laut Kriminalpolizei soll der hauptverdächtige Schwager des Opfers zunächst im Wagen gewartet haben, während sich die beiden anderen Verdächtigen als Installateure getarnt Zutritt zur Wohnung des 34-Jährigen verschafft haben und ihn dort mit vorgehaltener Gaspistole überwältigt haben sollen. Über mehrere Stunden soll der 34-Jährige von seinem Schwager festgehalten worden sein. Der Verdächtige habe ihn unter ständiger Androhung von Gewalt aufgefordert, einen hohen Geldbetrag zu zahlen und seine Schwester, die Frau des Beschuldigten, nach Vorarlberg zu locken. Nachdem das Opfer einwilligte, wurde er von den Fesseln befreit.

Opfer erstattete Anzeige

Das Opfer erstattete nach dem Vorfall Anzeige bei der Polizei, die die Verdächtigen ausforschte und festnahm. Es wurde bei dem Überfall schwer verletzt und musste ärztlich behandelt werden. Bereits im Oktober konnten der Hauptverdächtige in Wien und einer seiner Komplizen in Bregenz gefasst werden. Der dritte Verdächtige ging der Polizei nach umfangreichen Ermittlungen schließlich im Dezember ins Netz. Der Hauptverdächtige habe den Komplizen selbst nur flüchtig gekannt, darum hätten sich die Ermittlungsarbeiten schwierig gestaltet.

Offenbar hatte der 41-Jährige seit dem Sommer Überlegungen angestellt, wie er seine Frau zurückgewinnen könnte. Gegenüber der Polizei stritt er jedoch alles ab. Dagegen gestand einer der Mittäter und zeigte sich kooperativ.

Alle drei Verdächtigen sitzen derzeit in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft und müssen sich wegen versuchter schwerer Erpressung, Körperverletzung, Freiheitsentziehung, gefährliche Drohung, schwerer Nötigung und Verstößen gegen die Bestimmungen des Waffengesetzes verantworten.