Geplante Panoramabahn führt zu Diskussionen

Die Kleinwalsertaler Bergbahnen AG haben beschlossen, den Bau der Panoramabahn zwischen Ifen und Walmendinger Horn um mehrere Jahre auf 2014 vorzuziehen. Nur mit der Panoramabahn sei die Finanzierung des Gesamtausbaus möglich. Die Naturschützer sind dagegen.

Seit knapp einem Jahr wird im Kleinwalsertertal diskutiert, wie die notwendigen Sanierungen der Seilbahnanlagen umgesetzt werden. Im August hat sich der Gemeinderat für die Erneuerungen ausgesprochen.

Als Bedingung mussten sich die Bergbahnen überlegen, wie eine Verbindung der Skigebiete im Tal ohne Panoramabahn umsetzbar ist. Am Donnerstag haben die Bergbahnen ihre neuen Pläne auf den Tisch gelegt. Sie haben beschlossen, auf dem Ifen zwei neue Gondelbahnen samt einer Bergstation mit Restaurant zu bauen. Die drei bereits bestehenden Lifte sollen dadurch ersetzt werden.

Bergbahnen: „Beste Lösung für die Natur“

Außerdem soll die Gemeinde die geforderte Verbindungsbahn zwischen der Auenhütte und dem Skigebiet Heuberg finanzieren. Die Bergbahnen würden die Anlagen dann pachten und betreiben.

Damit die Projekte sich rechnen, müsse die Panoramabahn über das Schwarzwassertal gebaut werden, fordern die Bergbahnen. Laut Augustin Pröll, Vorstand Kleinwalser Bergbahnen AG, ist die Panoramabahn die beste Lösung. Zudem seien die Eingriffe in die Natur geringer als bei allen anderen Varianten.

Naturschützer werfen „Erpressung“ vor

Alle im Tal sind sich einig, dass die Liftanlagen im Kleinwalsertal erneuert werden müssen. Dass die Bergbahnen die Erneuerungen nur machen, wenn die Panoramabahn kommt, stößt den Naturschützern auf.

Man habe Verständnis dafür, dass die Bahn erweitert werden müsse, aber man habe kein Verständnis, wenn mit „Erpressungen versucht wird, die Bahn durchzudrücken“, kritisiert Karl Keßler vom Landschaftsschutz Kleinwalsertal. Diese Art von Kommunikation sei man in der Talschaft nicht gewohnt.

Pröll hält dagegen, dass man nicht als Erpresser auftreten möchte. Das Projekt gehe nur mit der Panoramabahn.

Noch kein Antrag bei der Gemeinde

Die Gemeinde bestätigte schon vor zwei Monaten, dass die Investitionen von „öffentlichen Interesse“ sind. Die Panoramabahn wurde dabei aber ausgeklammert.

Nun erwartet der Bürgermeister von Mittelberg, Andi Haid, den Antrag der Bergbahnen. Ein schriftliches Konzept liege noch nicht vor. Sollte der Antrag eintreffen, werde man in den Gemeindevertretungssitzungen darüber beraten und dann entscheiden.

Erst wenn die Gemeinde grünes Licht gibt, werden die Bergbahnen die Anträge bei den anderen Behörden einbringen. Wenn alles genehmigt wird, sollen bis 2018 rund 35 Millionen Euro investiert werden.