Andere Länder hätten sich dasselbe bereits für einen viel früheren Zeitraum vorgenommen: „Norwegen hat bereits für das Jahr 2025 das Ziel gesetzt, dass ab dann keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen sollen“, zeigt Gratzer auf.
EU ist mit Beschluss „zu spät dran“
Das große Ziel ist, dass die Erderwärmung nicht den Wert von 1,5 Grad Celsius überschreitet. Ob das gelingt, hängt insbesondere von den Treibhausemissionen des Verkehrs ab. Unter dem Strich nütze der Beschluss der EU dem Klima aber wenig, sagt Gratzer, der sich für ein ökologisch verträgliches Verkehrssystem einsetzt.
Viele Autohersteller würden bereits weiter denken: „Es gibt auch zahlreiche Autohersteller, die bereits ein früheres Ausstiegsjahr beschlossen haben“, betont Gratzer. „Die EU ist hier mit dem Jahr 2035 im Grunde zu spät dran“, kritisiert er.
Arbö: EU treibt Autohersteller in eine Sackgasse
Beim Autofahrerclub ARBÖ sieht man im Beschluss der EU ein anderes Problem: Die Automobilindustrie werde damit in eine Sackgasse getrieben. „Europa gibt damit eine Schlüsselindustrie auf“, kritisiert Gerald Kumnig. So überlasse man anderen Ländern die Möglichkeit, Verbrennungsmotoren ökologischer und sauberer zu machen.
Man befürworte grundsätzlich Maßnahmen, die den Verkehr in allen Bereichen sauberer mache: „Allerdings sollte die Industrie die Lösungen suchen und nicht die politischen Gremien“, heißt es in einer Aussendung des Arbö.