Braten stehlen in Hard
ORF Vorarlberg
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Bratenstehlen am „gumpigen Donnerstag“

Der „gumpige Donnerstag“ ist im Faschingskalender ein besonderes Datum: Schon im Mittelalter durften die Menschen an diesem Tag die Klosterküchen plündern und sich vor der Fastenzeit noch einmal den Bauch vollschlagen. Heute lebt diese Tradition weiter – in Form des „Bratenstehlens“, das in Hard richtig zelebriert wurde.

Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 16. Februar 2023, 19.00 Uhr, ORF2V

Alle Harder Faschingsvereine – die Wealloruschar, die Mufänger und die Schlösslefeager – haben den ganzen Vormittag lang die Gasträume und Küchen unsicher gemacht – mit lautstarker Unterstützung des Schalmeienzugs Lauterach.

Doch auch private Haushalte, Supermärkte und Schulkantinen sind vor den „Bratendieben“ nicht sicher. „Wir machen jeden Donnerstag einen Braten und das passiert ja nur einmal im Jahr“, schmunzelt beispielsweise der bestohlene Reinhold. „Die anderen Wochen haben wir den Braten ja für uns“, meint er.

Braten stehlen als Tradition

Schon im Mittelalter war es Tradition am „gumpigen Donnerstag“ Essen zu plündern um vor der Fastenzeit noch einmal richtig zu essen. Bis heute wird diese Tradition in Vorarlberg hochgehalten, zum Beispiel in Hard.

Fasching mit dem guten Zweck verbinden

Die gesamte „Beute“ wurde schließlich zum Rathaus gebracht. Dort warteten bereits zahlreiche hungrige Mäschgerle auf den Braten. Der Erlös des verkauften Essens kommt dem Sozialprojekt „Hard für Hard“ zugute, dass bedürftige Familien – speziell in der Weihnachtszeit – unterstützt. „Fasching mit dem guten Zweck zu verbinden ist uns wichtig“, sagt Petra Gebhard von den „Hardar Wealloruschar“.