Üble Schucht, Laterns
Hanno Thurnher
Hanno Thurnher
„9 Plätze – 9 Schätze“

Üble Schlucht im Laternsertal

Der ORF Vorarlberg sucht wieder einen Kandidaten für die große ORF-Fernsehshow „9 Plätze – 9 Schätze“ am 26. Oktober. Zur Auswahl stehen auch heuer wieder drei Kandidaten – unter anderem die Üble Schlucht im Laternsertal.

Die Üble Schlucht liegt im Laternsertal, das ist ein Seitental des Rheintals. Der Weg in die Schlucht ist mit ein bisschen Anstrengung verbunden, zum Wasser hinunter führt ein alpiner Steig – und zwar von beiden Talseiten: man kann entweder von Laterns-Thal über die Wiesen zum Eingang der Schlucht kommen, oder von Rankweil aus, diese Strecke ist aber ein wenig länger. Auf beiden Wegen gibt es viele Tritte und Stufen und es kann immer wieder auch sehr rutschig sein, da und dort muss man den Kopf einziehen um nicht an den Felsen anzustoßen. Enorm wichtig für einen Ausflug in die Schlucht ist gutes Schuhwerk. Wer in diesem Gelände unterwegs ist, muss ein bisschen Kondition mitbringen, gut zu Fuß sein und Vorsicht walten lassen. Manchmal, in sehr steilen Passagen, macht es auch Sinn, die Hände zu Hilfe zu nehmen und sich am Seil festzuhalten.

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Üble Schlucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schlucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schlucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schlucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schlucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schucht, Laterns
Hanno Thurnher
Üble Schucht, Laterns
Hanno Thurnher

Stehen bleiben und staunen

Unten angekommen, eröffnet sich eine neue Perspektive. Die Felswände in der Schlucht sind senkrecht, teilweise überhängend. Der Blick schweift nach oben, dorthin, woher das Wasser kommt. Mit hoher Geschwindigkeit stürzt es über die Felsen hinunter, das Rauschen ist so laut, dass man sein Gegenüber entweder anschreien muss oder einfach beschließt, diesen Moment ganz ohne Worte zu genießen. Das Erlebnis, mittendrin zu stehen, ist wirklich einzigartig. Die Kraft der Natur wird hier wohl jedem klar, die Winzigkeit des menschlichen Daseins vermutlich ebenso.

Moderatorin Kerstin Polzer
ORF Vorarlberg
„Vorarlberg heute“-Moderatorin Kerstin Polzer präsentiert die drei Vorarlberger Kandidaten

Die Kraft des Wassers

Die Üble Schlucht ist ein Europaschutzgebiet, etwa 500 Meter lang und weitgehend unberührt. Das Wasser hat hier viel Arbeit geleistet und sich seinen Weg in die Tiefe gegraben. Obwohl der Kieselkalk sehr hart ist, hatte auch er dem Wasser über die Jahrtausende hinweg nur wenig entgegenzusetzen. Bemerkenswert ist die Vegetation: auch an exponierten Stellen, in den schroffen Kalkfelswänden wachsen Moose und Farne. Es müssen sehr genügsame Pflanzen sein, wenn sie sich hier entwickeln können. Wind und Niederschläge, Trockenheit und große Temperaturschwankungen stellen für Pflanzen keine einfachen Lebensbedingungen dar – und doch gibt es Spezialisten, die allem trotzen. Auch Fische sind unterwegs, in den ruhigeren, wassergefüllten Vertiefungen, den so genannten Kolken, fühlen sich zum Beispiel Bachforellen recht wohl.

Kontakt:
Gemeinde Laterns
Laternserstraße 6
6830 Laterns
05526-212

Gefährlich und eng

Der Name „Üble Schlucht“ hat natürlich einen Grund: Früher war die Schlucht eine wichtige Verbindung vom Laternsertal ins Rheintal, für die Bewohner war der Weg aber schwer zu überwinden und sehr gefährlich. Auch die Holz-Flözer hatten hier ihre Schwierigkeiten, sie haben die Frutz als Transportweg genutzt und auf dem Wasser jahrhundertelang Holzstämme ins Rheintal befördert, dort wurden sie als Bau- und Heizmaterial benötigt. Noch immer stecken in der Schlucht dicke Holzstämme fest. Die Flözerei ist zwar längst Geschichte, doch anhand dieses Anblickes kann man sich leicht vorstellen, dass die Schlucht in der Tat eine schwierige und ja – eindeutig – eine üble Engstelle war.

Anfahrt:
A14 Rheintalautobahn Ausfahrt Rankweil, ab Zentrum Richtung Laterns. Nach der Ortsdurchfahrt Laterns-Thal gibt es einen öffentlichen, kostenlosen Parkplatz.

Öffentlich: Landbus-Linie 65 ab Bahnhof Rankweil bis Haltestelle Gasthof Löwen.

Im Winter gesperrt

Touristisch erschlossen wurde die Schlucht vor über 100 Jahren, alten Gemeindeblättern zufolge im Jahr 1911. Damals hat der Verschönerungs-Verein Rankweil zu einem Mai-Ausflug geladen – und zwar angesichts der neu angelegten Drahtseile und Geländer. Durch diese Sicherungsmaßnahmen sei es auch Ungeübten möglich, die Naturschönheiten der „Üble“ zu durchwandern und zu bewundern. Ganz ungefährlich ist der Weg durch die Schlucht aber bis heute nicht. In den Wintermonaten ist sie gesperrt, weil es häufig zu Steinschlägen kommt. Im Frühjahr gibt es zuerst eine behördliche Begehung, der Steig wird wenn nötig freigelegt, Stufen und Tritte werden saniert und die Sicherungsseile geprüft. Erst danach ist der Weg für Wanderer wieder offen.

Kühle Tropfen an einem heißen Sommertag, tosende Wassermassen, die über riesige Felswände donnern, wildromantisch und ungezähmt. Ein Ausflug in die Schlucht ist ein atemberaubendes Erlebnis – spätestens dann, wenn die Sonnenstrahlen und die Wassertropfen einen zarten Regenbogen in das schroffe Gelände zaubern.

9 Plätze – 9 Schätze: Üble Schlucht im Laternsertal

Kühle Tropfen an einem heißen Sommertag, tosende Wassermassen, die über riesige Felswände donnern, wildromantisch und ungezähmt. Ein Ausflug in die Schlucht ist ein atemberaubendes Erlebnis – spätestens dann, wenn die Sonnenstrahlen und die Wassertropfen einen zarten Regenbogen in das schroffe Gelände zaubern.