Ein Lehrlingsausbilder bei der Arbeit
FIDESCO
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Soziales

Vorarlberger helfen Lehrlingen in Nigeria

In die Schule zu gehen oder eine Lehre zu machen ist in Nigeria nicht selbstverständlich. Aber im Süden des afrikanischen Landes gibt es dafür ein Vorarlberger Hilfs-Projekt. So können Lehrlinge in verschiedenen Berufen ausgebildet werden. Die Idee für dieses Projekt hatte ein Ehepaar aus Hohenems vor mehr als 20 Jahren. Inzwischen wurde viel erreicht.

Jungen Menschen in der Stadt Enugu eine berufliche Perspektive zu geben ist das Ziel des Vorarlberger Vereins „FIDESCO“, erklärt Gründer und Obmann Hugo Ölz: „Begonnen haben wir mit den Schlossern, dann sind die Elektriker dazugekommen und als letztes die Automechaniker. Wir bilden als pensionierte Fachleute in diesen Berufen vor allem die Ausbilder von unten aus, damit auch längerfristig die Ausbildung gewährleistet ist und entsprechendes Fachpersonal zur Verfügung steht.“

Bereits 500 Lehren abgeschlossen

Ölz war früher Berufsschullehrer und später auch -Direktor. Gleich nach seiner Pensionierung im Jahr 2000 ist er mit einem befreundeten Priester aus Nigeria nach Afrika gereist. Dort ist dann die Idee zum Lehrlingsausbildungsprojekt entstanden. Seitdem werden bis zu 70 Lehrlinge pro Jahr ausgebildet. Rund 500 Männer und Frauen haben bisher die Lehre abgeschlossen.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Ausbildung in einer Lehrwerkstatt
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Blick in eine FIDESCO-Ausbildungswerkstatt in Enugu
Lehrlingsklasse in Enugu
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Die Lehrlinge vor ihrer Ausbildungsstätte
Ein Lehrlingsausbilder bei der Arbeit
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Die jungen Männer und Frauen lernen Schlosser, Elektriker oder Automechaniker

Auch Frauen werden erfolgreich qualifiziert

Marianne Ölz setzt sich dabei für nigerianische Frauen ein: „Besonders haben mich die jungen Frauen beeindruckt, die in unserem Zentrum ausbildet werden. Zum Beispiel Stella ist eine, mit der wir Kontakt hatten – sie arbeitet jetzt in einem Betrieb als Abteilungsleiterin und hat einige Männer unter sich, deren Chefin sie ist.“

Lehrlingsprojekt in Nigeria

Im Süden des afrikanischen Landes Nigeria gibt es ein Vorarlberger Hilfs-Projekt. Dort können Lehrlinge in verschiedenen Berufen ausgebildet werden.

Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 14.4.2022, 19.00 Uhr, ORF2V

Unterstützung auch für Infrastruktur

Immer wieder reisen Fachleute aus Vorarlberg nach Enugu und die umliegenden Dörfer, um dort ihr Wissen in Sachen Handwerk und dualer Ausbildung weiterzugeben. Und „FIDESCO“ unterstützt auch dringend benötigte Infrastruktur-Projekte, wie die Wasserversorgung oder den Bau von Kindergärten und Schulen, erzählt Vorstandsmitglied Ferdinand Mayer: „Man kann sich das nicht vorstellen, man muss es selber gesehen haben, sonst kann man es kaum erklären. Schon wie man zu diesen Projekten hinkommt und man weiß nicht, ist die Straße noch da, die vorgestern da war. Aber die Leute sind alle so nett und dankbar, die Kinder – das sind Erlebnisse, die sollte man haben.“

Am Freitag, 22. April um 19.00 Uhr findet im Löwensaal Hohenems ein Festakt zu „22 Jahre Lehrlingsausbildung in Enugu/Nigeria/Afrika“ statt

Aus drei Jahren wurden 22 – und es geht weiter

Und Gründer Hugo Ölz will das Engagement fortsetzen: „Ich war der Meinung, dass ich in drei Jahren fertig bin. Aber inzwischen sind es also 22 Jahre geworden. Und das wird auch weitergehen.“