Zulehner war zu Gast im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast in Götzis. In der Vormittagsreihe „Arbogaster Fragen" kam man um das Thema Krieg und Kirche nicht umhin. Für Zulehner ist klar, dass die Kirchen den Betroffen beider Nationen bereits zur Seite stehen. Aber man müsse auch Vorsicht walten lassen: „Die Versuchung der Kirche könnte es sein, sich missbrauchen zu lassen, zur Rechtfertigung des Krieges“, sagt Zulehner. Er wünscht sich von den Kirchen, dass sie Brücken bilden. Der Dialog zwischen den Menschen in den beiden Ländern müsse wieder hergestellt werden.
Zulehner warnt vor Parteilichkeit der Kirche
Der bekannte Religionswissenschaftler Paul Zulehner hat in St. Arbogast zur Rolle der Kirche im Krieg referiert.
Die Gewaltlosigkeit, die Europa solange kannte, könne man mit dem Potenzial dieses Kontinents wieder erlangen. Europa stehe für Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit, sagt Zulehner. Gerade in diesem Krieg müsse die Wahrheit wieder in den Vordergrund gerückt werden.
Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 10. März 2022, 19.00 Uhr, ORF2V
Die offizielle Kirche bemühe sich in gewisser Weise um Neutralität, aus ihr Heraus werde aber viel Arbeit verrichtet. Wären die Kirchen nicht vorhanden, wäre das Land sozial und menschlich kühler und ärmer. Gerade in diesem Krieg merke man, wie die Caritas an vorderster Front steht. Auch der Vatikan tue derzeit alles, um das menschliche Leid durch die Bomben zu beenden.