Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein
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Liechtenstein: Fürst Hans-Adam II. wird 77

Hans-Adam ist der erste Liechtenstein, der auch im Fürstentum aufgewachsen ist. Der Fürst hat das Familienvermögen nach dem Krieg erfolgreich wieder aufgebaut und gilt heute als reichster Monarch Europas. Am Montag feierte er seinen 77. Geburtstag.

Der Vater von Hans-Adam II ist 1938 nach dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland in den Kleinstaat gezogen – um Flagge zu zeigen. Rückblickend ist Vieles gelungen, was Fürst Hans-Adam von seinen Eltern aufgetragen bekommen hat. So hat er die beiden Palais in Wien um mehr als 100 Millionen Euro restauriert und die ursprüngliche Pracht wieder hergestellt: „Meine Mutter hat immer gesagt: Das ist deine Aufgabe, das hier zu restaurieren. Und dann haben wir es restauriert.“

Sendungshinweis: „Vorarlberg Heute“, 14.02.2022, 19.00 Uhr, ORF2V

„Das Wasser stand uns bis zum Halse“

Im Schloss Vaduz, umgeben von Wald und Wiesen, ist Fürst Hans-Adam aufgewachsen. Die Liechtensteins haben durch den zweiten Weltkrieg maßgebliche Besitztümer verloren, sie lebten von Grundverkäufen, mussten auch Teile der legendären Kunstsammlung veräußern. Es galt, das Vermögen zu retten: „Das Wasser stand uns bis zum Halse und dann habe ich mich dort hineinarbeiten müssen, noch mit 24 oder 25.“

Schritt für Schritt musste alles reorganisiert werden: „Ich musste Betriebe schließen, massiv Personal abbauen, wovon auch Familienmitglieder betroffen waren – andere Betriebe verkaufen und so weiter. Das war dann eine kritische Zeit über mehrere Jahre, dass wir so den Zusammenbruch verhindern. Und das ist dann gottseidank gelungen.“

Fürst von Liechtenstein feiert 77. Geburtstag

Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein feiert heuer am Valentinstag seinen 77. Geburtstag. Nach dem Krieg hat der Fürst das Familienvermögen wieder aufgebaut und er gilt heute als reichster Monarch Europas.

Als Praktikant undercover in der Familienbank

Der Fürst war als junger Mann ein kühler Stratege. Seine beiden Onkel führten die familieneigene Bank und verweigerten ihm den Zutritt. Er schleuste sich als Praktikant der Computerfirma IBM ein: „So konnte ich erst mal Einblick nehmen, meine Onkel hatten ja vollkommen verboten, dass irgendjemand mit mir spricht, aber jetzt war ich ein Mitglied von IBM und der Mannschaft und habe diese ganzen belastenden Informationen bekommen, mit denen ich dann entsprechenden Druck ausüben konnte.“

Legendäre Kunstsammlung

Die Bank hat sich zur „Cash Cow“ entwickelt, Geldsorgen hat die Familie Liechtenstein längst nicht mehr. Fürst Hans-Adam hat dafür gesorgt, dass die familieneigene Kunstsammlung um viele wertvolle Werke ergänzt worden ist. Das teuerste Möbelstück der Welt ist beispielsweise in seinem Besitz. Er selbst schätzt und sammelt Bronze-Skulpturen: „Wir hatten nicht so viele Bronzen und man kann sie von allen Seiten betrachten. Das hat mir gefallen.“