„Wir hoffen, dass sich noch heuer die Situation beruhigt und stabilisiert und wieder eine Atmosphäre der Offenheit, Neugierde und Kontaktfreude möglich ist“, so Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg vom Theater Kosmos.
Theater Kosmos: Veranstaltungen werden nachgeholt
Ausschlaggebend für die vorübergehende Schließung sind für Jagg und Dragaschnig die „die extremen Zahlen der Covid-Neuerkrankungen, die sich zuspitzende Situation in den Krankenhäusern und vor allem die Empfehlung vieler Expertinnen und Experten und Ärztinnen und Ärzten, durch Kontaktreduktionen die vierte Welle zu brechen“. Deshalb sei eine Einladung zu Theaterabenden und Veranstaltungen unter diesem Aspekt für das Theater Kosmos nicht vertretbar.
Auch die Theaterbesucherinnen und Theaterbesucher seien in Sorge, betont Jagg. Seit September hätten viele Häuser, auch das Theater Kosmos, Rückgänge zwischen 30 und 50 Prozent zu beklagen
Spielboden: Kein Grund zu warten
Vonseiten des Spielboden hieß es, man sehe keinen Grund, mit der Schließung bis Montag zu warten: „Wir hoffen auf eine rasche Besserung der Lage und eine Wirkung des Lockdown“. Man suche für alle Veranstaltungen Ersatztermine.
„Die aktuellen Infektionszahlen erfordern wieder einschneidende Maßnahmen. Deshalb ist das Conrad Sohm vorübergehend geschlossen“, war auf der Homepage des Dornbirner Clubs zu lesen.
„Vabrik“ wirbt für Impfung
Die seit Freitag in Vorarlberg geltende, verschärfte Maskenpflicht nannte der Club „Vabrik“ in Röthis als Grund für seine Schließung. „Corona ist gekommen, um zu bleiben. Wenn wir keine viel, viel, viel bessere Impfquote erreichen, werden Clubs auch in den Wintermonaten 2022, 2023, 2024, 2025 … nicht geöffnet haben“, warb man dort für eine Impfung.
IG Kultur: Politik muss Hilfsangebote machen
Die Geschäftsführerin der IG Kultur in Vorarlberg, Mirjam Steinbock, äußerte Verständnis für die Entscheidung der Politik zum Lockdown. Für die Kulturschaffenden sei das aber „natürlich eine Katastrophe“, wieder „von jetzt auf gleich alles absagen zu müssen und wieder praktisch vor dem Nichts zu stehen“.
Mit maximal 20 Tage Lockdown wären theoretisch, Stand jetzt, Veranstaltungen noch vor Weihnachten wieder möglich. Auf diese Ankündigung zu vertrauen, fällt Steinbock aber schwer. „Aber tatsächlich müssen wir weiter planen und den Blick in die Zukunft richten. Das ist ja elementar. Und da ist die Politik jetzt gefragt und zwar kurzfristig und sehr niederschwellig Angebote zu machen, die auffangen.“ Denn viele Unterstützungsmaßnahmen für Kunst und Kulturschaffende seien bereits ausgelaufen. Langes Warten auf weitere Hilfe würde zu einer Verschärfung einer bereits mitunter prekären Situation führen.
Steinbock kann Entscheidung für Impfpflicht nachvollziehen
Angesprochen auf die ab Februar geplante österreichweite Impfpflicht meint Steinbock, einheitliche Lösungen seien diesbezüglich jetzt sicher gut – „vor allem, wenn die Politik da jetzt eine Verantwortung übernimmt und Vorgaben gibt, die nachvollziehbar und gesundheitspolitisch vertretbar sind“. Und wenn es denn eine Impfpflicht sein müsse, „dann ist es gut, wenn die jetzt auch durchgesetzt wird“, so Steinbock. „Jetzt können wir nicht mehr zuwarten, jetzt stehen wir wirklich vor einem Disaster.“