„9 Plätze – 9 Schätze“

Kandidat eins: Das Bergdorf Ebnit

Wer ein ganz besonders charmantes Feriendorf sucht, könnte im Ebnit genau richtig sein. Dieser kleine Ort ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen und es gibt ein paar Möglichkeiten für einen echten Adrenalinkick. Aber alles der Reihe nach, denn das Abenteuer Ebnit fängt eigentlich schon bei der Anreise an.

Ebnit liegt in einem abgeschiedenen Seitental des Rheintals auf 1.100 Meter Seehöhe und gehört zur Stadt Dornbirn. Aktuell leben dort rund 100 Menschen, in den Ferienzeiten sind es natürlich deutlich mehr, viele kommen in ihre idyllisch gelegenen, teils altehrwürdigen, teils völlig modernen Ferienhäuschen um die beschauliche Ruhe und die gute Luft zu genießen.

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Dornbirn-Ebnit
Hanno Thurnher
Bach im Dornbirner Hinterland
Hanno Thurnher
Bach im Dornbirner Hinterland
Ferienhaus in Dornbirn-Ebnit
Hanno Thurnher
Ferienhaus in Dornbirn-Ebnit
Haus im Hackwald mit Klara-Felsen, Dornbirn-Ebnit
Hanno Thurnher
Haus im Hackwald mit Klara-Felsen, Dornbirn-Ebnit
Haus am östlichen Hackwald, Dornbirn-Ebnit
Hanno Thurnher
Haus am östlichen Hackwald, Dornbirn-Ebnit
Ebnit
Hanno Thurnher
Idyllische Landschaft
Ferienhaus im Hackwald in Ebnit
Hanno Thurnher
Ferienhaus im Hackwald in Ebnit
Morgenstimmung in Dornbirn-Ebnit
Hanno Thurnher
Morgenstimmung in Dornbirn-Ebnit
Dornbirn-Ebnit
Hanno Thurnher
Dornbirn-Ebnit
Morgenstimmung Hackwald, Ebnit
Hanno Thurnher
Morgenstimmung Hackwald, Ebnit

Nur eine winzige, ebene Fläche

Besiedelt wurde Ebnit wohl bereits im 14. Jahrhundert. Damals gab Ritter Ulrich von Ems drei armen Walser Familien das Recht, sich dort niederzulassen. Das Gelände ist überall steil und schwierig zu bewirtschaften. Beachtlich ist in diesem Zusammenhang der Name „Ebnit“: er deutet nämlich auf eine ebene Fläche hin, die allerdings kaum zu finden ist. Es war wohl ein kleines, flaches Fleckchen Land, das einst für den Ortsnamen verantwortlich war: genau jener Platz, an dem jetzt die Kirche steht.

Die Lebensumstände waren hart, Ebnit war abgeschieden und schwer zu erreichen, viele junge Ebniter wanderten daher ab dem 19. Jahrhundert ab um draußen am Land zu arbeiten. Es wäre unmöglich gewesen, jeden Tag hin und her zu pendeln, der Fußmarsch dauerte etwa drei Stunden. Lange Zeit war Ebnit nur über Hohenems zugänglich, erst vor knapp 100 Jahren wurde die Straße nach Dornbirn errichtet. Der Bau dieser Straße war so teuer, dass die Ebniter das alleine unmöglich finanzieren konnten. Unter anderem aus diesem Grund wurde der damals eigenständige, kleine Ort im Jahr 1932 in die Stadt Dornbirn eingemeindet.

Abenteuer Ebniterstraße

Wenn über Ebnit geredet wird, geht es fast immer auch um die etwa zehn Kilometer lange Straße dorthin. Sie zu bauen, war ein Kraftakt. Sie zu befahren, ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis. Das Tal der Ebniterach ist eng und felsig, die Straße schlängelt sich von Dornbirn aus in vielen Kurven bergwärts, sie führt über Brücken, schmale Galerien und durch so enge Steintunnel, dass man sich nicht immer sicher ist, ob sich das mit dem Auto überhaupt ausgehen kann. Empfehlenswert ist eine Fahrt mit dem Linienbus, so lässt sich die besondere Kulisse ganz stressfrei genießen. Im eigenen Auto würde vermutlich so manch einer oder eine ständig hoffen und bangen, dass kein Gegenverkehr kommt. Die Ausweichmöglichkeiten sind nämlich nicht immer in nächster Nähe.

Moderne Betonbrücken

Es rentiert sich auch, einen genauen Blick auf die Brücken zu werfen. Drei davon wurden vor einigen Jahren erneuert. Die Architektur dieser Bogenbrücken aus Sichtbeton erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. Laut Experten fügen sich die Bauwerke filigran, schlicht und elegant in die alpine Landschaft ein und wirken inmitten der imposanten Naturkulisse wie Betonskulpturen.

Brücke ins Ebnit
ORF Vorarlberg

Ebnit ist ein sehr beliebtes Ziel für Wanderer, viele starten bei der Bergstation der Karrenseilbahn in Dornbirn, gehen von dort Richtung Ebnit und fahren mit dem Bus wieder zurück zur Talstation. Auch ein Abstecher in die Rappenlochschlucht ist für viele ein Muss, sie zählt zu den größten Schluchten Mitteleuropas.

Adrenalinkick in luftiger Höhe / Juchzer und Kuhglocken

Neben unzähligen Wandermöglichkeiten bietet Ebnit aber auch einiges für all jene, die den besonderen Adrenalinkick suchen. Es gibt zum Beispiel einen Flying-Fox-Parcours: in luftiger Höhe geht es am Stahlseil vorbei an tiefen Abgründen und zarten Baumwipfeln. Hin und wieder ist in der Geräuschkulisse der Kuhglocken daher ein fröhliches Juchzen zu hören. Auch im Hochseilgarten ist es möglich, die eigene Komfortzone zu verlassen und die Grenzen auszuloten, schließlich balanciert man nicht jeden Tag in zehn Metern Höhe über wackelige Holzbretter. Darüber hinaus gibt es noch einen Parcours zum Bogenschießen und Möglichkeiten zu reiten. Im Winter ist sogar ein kleiner Skilift in Betrieb, den vor allem Familien mit kleineren Kindern gerne nützen.

Morgenstimmung Hackwald, Ebnit
Hanno Thurnher

Ebnit ist einzigartig, die Beschaulichkeit wirkt manchmal fast unecht, die Atmosphäre ist so anders als in vielen modernen Ferienorten in den Alpen. Bei all der Ruhe kommt aber auch der Abenteuerfaktor nicht zu kurz. Wer den aufregenden Weg auf sich nimmt, wird wissen, wovon die Rede ist.

Kontaktadresse:
Kirche Ebnit
Ebnit 2
6850 Dornbirn

Anreise:
Öffentlich: vom Bahnhof Dornbirn mit dem Landbus 47 nach Ebnit
Auto: A14 bis Dornbirn Süd, Richtung Zentrum und an der Kreuzung B190/L190 den Schildern Richtung Karrenseilbahn folgen. Von dort Richtung Gütle und weiter ins Ebnit. Bei der Kirche gibt es Parkplätze.