Selbstfahrender Bus Lindau
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Selbstfahrender Bus in Lindau im Einsatz

Bei der Mobilität der Zukunft wird das selbständige Fahren von Fahrzeugen laut Forschern eine wichtige Rolle spielen. In Lindau wird das mit einem Minibus erprobt, dieser transportiert Besucher der Gartenschau – ganz ohne Fahrer und mit maximal 18 Kilometern pro Stunde.

Seit Anfang August kommt der Bus auf einer genau definierten Strecke zwischen der Inselhalle und der Gartenschau zum Einsatz. Das Mitfahren ist gratis, der Bus pendelt im Viertelstundentakt. Bis zu zwölf Personen könnte er transportieren – coronavirusbedingt dürfen es derzeit aber nur vier sein. Zudem muss im Moment noch ein Begleiter mit dem Bus mitfahren, der diesen – falls nötig – auch per Joystick steuern kann. Das soll in Zukunft aber nicht mehr nötig sein.

Test für den automatisierten Stadtverkehr

Die Technikabteilung des Autozulieferers Continental testet mit dem Bus in Lindau gemeinsam mit der Stadt das autonome Fahren im engen Stadtverkehr. Die Lindauer Niederlassung von Continental entwickelte die Sensoren für den selbstfahrenden Bus.

„Mit dieser Entwicklungsplattform wollen wir Erfahrungen im öffentlichen Straßenverkehr sammeln. Wie funktioniert unsere Sensorik? Wie reagieren andere Verkehrsteilnehmer auf ein automatisiert fahrendes Fahrzeug?“, so Michael Fieseler, Pressesprecher von Continental.

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20 Sensoren leiten den Elektrobus

20 Sensoren überwachen und leiten den Elektrobus durch den Verkehr. Für die Passagiere sichtbar auf Monitoren werden Teile der Messergebnisse dargestellt. Zum Einsatz kommen Kameras, Radarsysteme und Lasermessgeräte.

„Kamera-Sensoriken beispielsweise können Farben erkennen, sie erkennen zum Beispiel Verkehrszeichen, Ampeln und so weiter. Radar-Sensorik ist ein messendes System, mit dem man ganz präzise die Entfernung zu Fußgängern oder Fahrzeugen feststellen kann“, erklärt Fieseler die Technik.

Selbstfahrender Bus in Lindau im Einsatz

Bei der Mobilität der Zukunft wird das selbständige Fahren von Fahrzeugen laut Forschern eine wichtige Rolle spielen. In Lindau wird das mit einem Minibus erprobt, dieser transportiert Besucher der Gartenschau – ganz ohne Fahrer und mit maximal 18 Kilometern pro Stunde.

Lösung für Lindauer Verkehrsprobleme?

Autonomes Fahren könnte eine Lösung für die Verkehrsprobleme von Lindau sein, hoffen die Verantwortlichen bei der Stadt. Im Grunde genommen könne man die Zahl der Autos reduzieren oder die Autos ganz von der Lindauer Insel verbannen, indem man so Bewohner, Besucher und Touristen auf die Insel transportiere, sagt Jaime Valdés vom Mobilitätsmanagement der Stadt. Gleichzeitig könne man solche Busse aber auch gut in ländlichen Gebieten einsetzen. „Deswegen sehen wir auch gute Chancen für die Zukunft“, so Valdés.