Seine Sommer verbringt der Künstler Lukas Weithas seit einigen Jahren auf der Alp. Heu ist für ihn zum materialisierten Heimatbegriff geworden. Gleichzeitig will er diesen mit seinem Kunstprojekt „HEUMAT“ hinterfragen. Heu wird mit Wiesen, Alphütten und in Österreich somit auch mit Heimat verbunden. Der Künstler ist jedoch der Meinung, dass es damit noch viel mehr auf sich hat.
Künstler sucht Heimat
Wenn Ihnen mitten in der Stadt ein Mann mit einem Heuballen am Rücken begegnet – dann ist das der Bregenzer Künstler Lukas Weithas. Für ihn steht das Heu nämlich für Heimat.
Ist Heimat tragbar?
Was ist Heimat? Die Antwort darauf ist wohl immer auch abhängig vom Ort der Betrachtung, meint Weithas. Wenn er seinen Heuballen in den Stadtraum trägt, tun sich für ihn viele Denkräume auf: Ist Heimat tragbar? Ab wann wird sie zur Last? Laut Weithas vor allem dann, wenn man seine Heimat verteidigen und nicht teilen will, andere ausgrenzt – im Sinne von: „Meine Heimat, nicht deine Heimat.“
Covid verändert Heimatgefühl
Als Weithas den Heuballen 2019 tagelang durch Wien trug, sorgte das für freundliche Verwunderung. Ein Jahr später hat Heimat noch einmal eine neue Bedeutung, vor allem durch die Coronavirus-Pandemie. So hinterlassen Grenzschließungen und Ausgangsbeschränkungen ein unangenehmes Gefühl, man fühlt sich von der eigenen Heimt bedroht, meint der Künstler: „Gedanklich sind wir auf die ganze Welt ausgerichtet, wir suchen uns die Bestätigung der Heimat in der Ferne.“