Der freie Blick auf den Säntis und den Mond – das sogenannte „Null-Stern-Hotel“ in der Gemeinde Teufen nicht weit von der Grenze zu Vorarlberg entfernt, ist ein besonderes Hotel. Es hat keine Wände, kein Dach – es steht einfach ein Bett auf einer Wiese. Das Schlafen unter freiem Himmel im „Null-Stern-Hotel“ ist nicht nur zu Coronavirus-Zeiten gefragt. „Das war ein absolutes Erlebnis, super, absolut toll“, schwärmt Hotelgast Daniel Lehmann, als ein Team des SWR das Hotel im Freien besucht.
Das Frühstück bringt ein Butler, stilecht mit weißem Hemd, Fliege und Handschuhen. Chläus Dörig – sonst Koch – serviert auch den Kaffee im Freien, vor einer kleinen Holzhütte, die bei Schlechtwetter eine überdachte Schlafmöglichkeit bietet. Am Abend bringt er einen Schnaps und erklärt den Hotelgästen auch, was man vom Bett aus so alles sieht.
Sendungshinweis
„Vorarlberg heute“, 8.8.2020, 19.00 Uhr, ORF2
„Idee, eine Nische zu eröffnen“
Initiiert haben das „Null-Stern-Hotel“ die Brüder Frank und Patrik Riklin. Die Botschaft der Konzeptkünstler: Weg vom materiellen Schnick-Schnack, wahrer Luxus ist die Natur. „Die Idee von uns war immer eine Nische zu eröffnen, wo man den Luxus neu beschreiben kann. Null heißt nicht gleich schlecht, sondern null heißt Freiheit und Unabhängigkeit des Systems“, sagt Künstler Patrik Riklin.
Kostenpunkt für die Übernachtung im Doppelbett ohne Dach: umgerechnet etwa 270 Euro. Die Idee kommt jedenfalls an. Das Hotel in Teufen ist nicht das einzige dieser Art – das Konzept der Riklin-Brüder wird inzwischen in sechs Tourismusregionen der Ostschweiz und in Liechtenstein umgesetzt.
Hotel im Freien
In den Schweizer Bergen steht ein Hotelzimmer ohne Dach und Wände mit Blick auf den Alpstein.
Ein Team des SWR hat das besondere Hotel in Teufen im Appenzell besucht.