Sendungshinweis
„Vorarlberg Heute“
Dienstag, 5. August 2020
19.00 Uhr ORF 2
Im Bregenzer Sporthafen liegen nur noch ganz wenige Schiffe, die an die Anfänge erinnern. Aber die hölzernen Traditionsschiffe – wie etwa ein Schärenkreuzer aus den 1930er-Jahren – repräsentieren den ursprünglichen Zweck des Bregenzer Segel-Clubs (BSC) bis heute. „Die Idee, mit so etwa zu segeln, ist im Wesentlichen dadurch geprägt, dass man eben sportliches Segeln betreibt und eben nicht quasi mit dem Wohnzimmer über den See schippert“, sagt BSC-Mitglied Wolfgang Tschanun.
125 Jahre Bregenzer Segelclub
Der zweitälteste Segelclub am Bodensee, der BSC, feiert am Mittwoch, 5.8.2020, die 125. Wiederkehr der Gründungsversammlung.
Gemeinsame Anschaffung von Schiffen als Vereinsziel
Eine ähnliche Einstellung hat heute nur noch ein Teil der Klubmitglieder, der regelmäßig an Wettfahrten auf dem Bodensee teilnimmt. Andere bevorzugen das Fahrtensegeln ohne großen Wettkampfstress. Die Schiffe sind heute durchwegs in Privatbesitz, nur die Kinder- und Jugendschiffe gehören dem Klub.
1895 war das noch ganz anders. Damals war die gemeinsame Anschaffung von Schiffen eines der wesentlichen Vereinsziele, weil sich die Menschen aufgrund der hohen Kosten ein Schiff gar nicht alleine leisten konnten, sagt BSC-Chronist Tilman Kuner.
Erste Regatta um die Jahrhundertwende
Kurz nach der Vereinsgründung wurde mit der Durchführung von Regatten begonnen. Mit dem BSC und dem etwas älteren Lindauer Segler Club gab es erst zwei einschlägige Vereine am Bodensee. 1899 fand die erste Regatta vor dem Pulverturm in Lindau statt. Fünf bis sechs Schiffe nahmen laut Kuner daran teil, darunter auch der König von Württemberg.
Etwas später wurde dann in der Bregenzer Bucht sogar ein eigener Turm für die Regattaleitung errichtet, ansonsten sah die Infrastruktur aber eher bescheiden aus: Erster Heimathafen war der kleine Gondelhafen, von dem bei niedrigem Wasserstand aber immer wieder in den Dampferhafen ausgewichen werden musste.
Hohentwiel diente jahrzehntelang als Klubgebäude
Mit der Eröffnung des Sporthafens in den 1960er-Jahren erhielt der BSC zwar eine Heimat, das Klubgebäude wurde aber erst 1986 gebaut. Davor diente 20 Jahre lang ein ausgemustertes Dampfschiff, das eigentlich verschrottet werden sollte, als Klubheim. Jahre später wurde daraus jenes noble Schiff, auf dem das Vereinsjubiläum mit etwas Verspätung gefeiert werden soll: die Hohentwiel.