ORF Moderatorin Inés Mäser mit Kräuterfachfrau Dorothea Rauch.
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„Gut gepflanzt“

Geschmackserlebnis aus der Natur

Frische Kräuter gibt es nicht nur in der Gärtnerei oder in getrockneter Form im Supermarkt zu kaufen, auch in der freien Natur wachsen in Vorarlberg Wildkräuter. ORF-Redakteurin Inés Mäser war mit Kräuterfachfrau Dorothea Rauch unterwegs und hat sich von der Expertin ein paar kulinarische Tipps für die Küche geholt.

Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 20.07.2020, 19.00 Uhr, ORF 2

Das perfekte Wetter zum Kräutersammeln hängt davon ab, was man mit ihnen zubereiten möchte, erklärt die Expertin. Wenn man selbstgepflückten Tee herstellen will, sollte das Wetter trocken und warm sein. Denn durch die Wärme entfalten sich die etherischen Öle der Pflanzen.

Für die Herstellung von Pesto, Cocktails oder Mousse ist regnerisches Wetter optimal, weil die Pflanzen bei Regen und kühler Witterung knackiger und frischer sind.

Gut gepflanzt: Wildkräuter

Von Heilkräutern bis zu schmackhaften Wiesenkräutern – Inés will es wieder einmal ganz genau wissen.

Nur bekannte Pflanzen sammeln

Es sollten nur Pflanzen gepflückt werden, die ungiftig sind und die man zu 100 Prozent bestimmen kann. Die Kräuterwiese sollte außerdem möglichst abseits von befahrenen Straßen sein, nicht gedüngt und selten gemäht werden. Gepflückt werden nur die jungen, ganz zarten Triebe.

Wildkräuterpesto-Rezept

Zutaten:

  • 50 g Bärlauchblätter
  • 50 g gemischte Kräuter z.B. Giersch, Vogelmiere, Rotklee, Sauerampfer, wenig Gundelrebe und Taubnesselblüten
  • 150 g Parmesankäse
  • 3 dl Olivenöl
  • 50 g Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne
  • 50 g Walnüsse
  • Zitronensaft

Natürliche Vitamine
Roter Klee enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Girsch liefert Vitamin C, Schafgarbe ist antibiotisch und der Spitzwegerich wirkt entzündungshemmend.

Zubereitung:
Die Bärlauchblätter und die gemischten Kräuter fein schneiden. Den Parmesankäse reiben und die Kerne und Nüsse zerkleinern. Schließlich alle Zutaten mit dem Öl und eventuell etwa Zitronensaft vermengen und vor dem Servieren etwas Nudelwasser dazugeben.

Tipp vom Profi: Die Kräuter nicht in den Mixer geben, sondern mit einem Messer hacken. Sonst werden die Speisen bitter!

Wildkräuter auf einem Baumstumpf.
Pixabay
Blütenblätter verleihen dem Pesto noch etwas Farbe, Löwenzahn enthält aber viele Bitterstoffe und sollte deshalb nicht übermäßig verwendet werden

Wiesencocktail-Rezept

Zutaten:

  • 1 Apfel
  • 1 Handvoll Frühlingskräuter z.B. Wiesenschaumkraut, Gänseblümchen, Sauerampfer, Löwenzahn, Schafgarbe und Giersch
  • 1 Orange
  • 1/2 Zitrone
  • 2 El Honig
  • 300 – 400 ml Sauer- oder Buttermilch

Zubereitung:
Alle Zutaten fein hacken oder pürieren und mit der Sauer- oder Buttermilch verdünnen, in Cocktailgläser füllen und mit einer essbaren Blüte verzieren.

Taubnesselblüten-Mousse

Zutaten:

  • 5 getrocknete Pflaumen
  • 3 El Zitronensaft
  • 1 1/2 dl Rahm
  • 1 Vanilleschote (ausgekratzt)
  • 6 El Taubnesselblüten
  • 2 El Taubnesselblätter

Zubereitung:
Getrocknete Pflaumen klein würfeln und über Nacht im Zitronensaft einweichen. Am nächsten Tag mit dem Mixer pürieren. Den Rahm zusammen mit der ausgekratzten Vanilleschote steif schlagen und mit der Pflaumenmasse vermischen. Die Taubnesselblüten grob hacken und die Taubnesselblätter fein schneiden und beides unter die Masse ziehen. Abschließend mit ein paar ganzen Blüten dekorieren und servieren.

Tipp vom Profi: Ist die Pflaumenmasse zu trocken, kann noch etwas Apfelsaft dazu gegeben werden.