Zwei Sportler im Rollstuhl
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Sport

Gelebte Inklusion: 60 Jahre VBSV

Der Vorarlberger Behindertensportverband (VBSV) feiert sein 60-jähriges Bestehen. Seit Anbeginn kümmert er sich im Land um die sportlichen Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigungen aller Art, organisiert Sportveranstaltungen und unterstützt die Zusammenarbeit von zwölf Behindertensportvereinen.

60 Jahre Behindertensportverband

Der Vorarlberger Behindertensportverband kümmert sich um die sportlichen Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigungen aller Art – und das seit mittlerweile 60 Jahren.

Begonnen hat alles mit einer Hand voll Kriegsversehrten. Mittlerweile gibt es in Vorarlberg 420 aktive Sportler mit Beeinträchtigung. Für die Verantwortlichen manchmal eine schwierige Aufgabe, die meist von Schicksalsschlägen gebeutelten Talente zum Sport zu bringen, brauche es zeitnahe Lösungen, erklärt VBSV-Präsident Edgar Mayer: „Einerseits gibts in Bad Häring einen Behinderten-Stammtisch, wo Frischverletzte, die in den Rollstuhl kommen oder Gliedmaßen verloren haben, aufgefordert werden, sich aktiv bei einem unserer Sportverbände einzuklinken. Oder auch über den Schulsport oder über unsere Vereine, die sehr aktiv sind.“

Talente zum Sport bringen lohnt sich

Sei es Arno Hirschbühl mit vier mal Gold bei den Para-Ski-Weltmeisterschaften 1996 in Lech, Philipp Bonadimann mit 7 Medaillen bei alpinen Großereignissen oder der sehbehinderte Sportschütze Patrick Moor mit dem Weltmeistertitel 2016 in Polen – ihre Geschichten beweisen, Talente zum Sport zu bringen, lohnt sich.

Der sehbehinderte Sportshcütze Patrick Moor
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Der sehbehinderte Sportschütze Patrick Moor wurde 2016 Weltmeister

„Also es ist schon ein sehr wichtiger Punkt, dass der Verband dahinter steht“, sagt Patrick Moor. „Ich denke, in Vorarlberg haben wir einen sensationellen Verband. Ich werde sehr gut betreut, man sieht’s auch an den Ergebnissen, aber ich denke, dass auch andere Sportarten sehr erfolgreich sind in Vorarlberg. Wir sind zwar ein kleines Ländle, aber oho!“

Großereignisse sorgen für Inklusion

Großereignisse wie 2017 die Bodensee Games der Special Olympics, bei denen 1.000 Sportler mit mentaler Beeinträchtigung aus ganz Europa zu Gast waren oder extreme Ideen wie 2010 das „Race across Australia“, bei dem ein vierköpfiges Handbike-Team rund um die Uhr Australien durchquerten, sorgen nicht nur für Akzeptanz des Behindertensports in der Bevölkerung, sondern auch für Inklusion.

Rollstuhltennisspieler Thomas Flax
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Rollstuhltennisspieler Thomas Flax will zu den Paralympics 2020

Und sie schaffen Träume, so wie bei Rollstuhltennisspieler Thomas Flax, der seinen Traum von Olympia bei den Paralympics 2020 in Tokio verwirklichen will: „So ist es für mich jetzt durch einen Unfall eigentlich Realität geworden, dass ich das wirklich einmal probieren kann, dass ich da wirklich nicht weit davon weg bin.“ Dadurch sei die Lust groß geworden, dem alles unterzuordnen, so Flax. „Das mache ich jetzt zwei Jahre und schaue, ob es reicht.“

Ex-Monoskifahrerin Heike Eder
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Es-Monoskifahrerin Heide Eder erreichte bei den Paralympics 2018 Bronze

Enorme Rolle nach Schicksalsschlägen

Für die Ex-Monoskifahrerin Heike Eder war der Traum eine Medaille bei den Winterparalympics, 2018 hat sie ihn gelebt: „Nach jedem Unfall oder Schicksalsschlag, den man erlitten hat, ist es so, dass man am Anfang natürlich ratlos ist und nicht weiß, wie das Leben für einen weiter gehen kann. Und da spielt ein Rollstuhlclub, aber auch ein Behindertensportverband eine enorme Rolle.“

Der Vorarlberger Behindertensportverband macht Höchstleistungen und sportliche Träume für Menschen mit Beeinträchtigung möglich – seit 60 Jahren für gelebte Inklusion.