Athletinnen und Athleten, abwechselnd in rot und blau gekleidet, bei sprotlicher Darbietung zur Eröffnung der Weltgymnaestrada 2011 in Lausanne
Gymnaestrada

Der Siegeszug einer Idee

Die Idee der Gymnaestrada ist heuer genau 80 Jahre alt. In Schweden hat damals alles angefangen. Vorarlberg war erstmals 1965 dabei – es dauerte aber noch, bis die Idee eines Turnfestes ohne Sieger auch im Ländle voll zündete.

Sendungshinweis
„Vorarlberg heute“, 5.7.2019, 19.00 Uhr, ORF 2

Ausgerechnet im europäischen Schicksalsjahr 1939 beginnt die Geschichte der Gymnaestrada: Im Olympiastadion von Stockholm wird in diesem Jahr die Lingiade veranstaltet, um den 100. Todestag von Pehr Henrik Ling zu feiern – dem Begründer des Turnens in Schweden. 30 Nationen nehmen am Welt-Turnfest teil. 1949 gibt es eine Neuauflage.

Vier Jahre später übernimmt der Niederländer Johan Francois Sommer die Idee eines Turnfestes ohne Sieger und Ranglisten. In Rotterdam findet 1953 die erste Weltgymnaestrada statt. 5.000 Athleten aus 14 Nationen nehmen daran teil. Von da an findet die Weltgymnaestrada in wechselnden Abständen immer wieder statt. Ab 1987 wird das Turnfest – wie auch die Olympischen Spiele – alle vier Jahre abgehalten.

Vorarlberger erstmals 1965 dabei

1965 findet die erste Gymnaestrada in Österreich statt. Der Austragungsort ist Wien. Erstmals ist auch eine Vorarlberger Delegation mit dabei, bestehend aus 70 Sportlerinnen und Sportlern. In diesem Jahr weicht die Gymnaestrada vom Prinzip eines turnerischen Breitenfestivals ab – es gibt auch Bewerbe mit Spitzenathleten des Sports.

Zehn Jahr später, bei der Gymnaestrada in Berlin 1975, gibt es erstmals Shows mit Kostümen und Requisiten. Damit öffnet sich die Veranstaltung auch für die Vielfalt, für die sie heute steht. Im selben Jahr sind wiederum Vorarlberger Athleten mit am Start. Erst 24 Jahre später, bei der Gymnaestrada in Göteborg, ist Vorarlberg dann wieder vertreten. Der einzige Verein ist der TS Wolfurt. Zuletzt, in Lausanne und Helsinki, sind es sogar elf Vereine.