Das Wahrzeichen des Bregenzerwaldes

Sie liegt zwischen Mellau, Schnepfau und Au, ist 2.044 Meter hoch - und sie ist wohl der markanteste Berg des hinteren Bregenzerwaldes: die Kanisfluh. Auf dem Gipfel eröffnet sich ein traumhafter Ausblick. Wer einmal oben war, den zieht es immer wieder hinauf.

Hinweis:

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Entstanden ist das Bergmassiv - ein Kalkstock - vermutlich vor etwa 200 Millionen Jahren. Wer sich aber ein bisschen intensiver mit der Kanisfluh beschäftigt, merkt sehr schnell, dass sie weit mehr ist als nur ein Berg. Für die Menschen, die hier leben, ist sie ein Symbol. Seit Jahrhunderten erzählen sie sich Sagen über sie, sie besingen sie in Liedern und beschreiben sie in Gedichten. Manche verzichten wegen der Kanisfluh sogar ein paar Wochen im Jahr auf die Sonne.

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9 Plätze - 9 Schätze: Kanisfluh

Die Kanisfluh zwischen Mellau, Schnepfau und Au ist 2.044 Meter hoch - und sie ist wohl der markanteste Berg des hinteren Bregenzerwaldes.

Und nie werden die Menschen müde darüber zu diskutieren, von welcher Seite aus sie am schönsten ist. Auf der Südseite ist der Berg sanft, dort gibt es grüne Hänge und zahlreiche Alpen. Auf der Nordseite präsentiert sich eine imposante, steile Felswand.

Idyllisches Vorsäß unterhalb der Steilflanke

Genutzt wird die Kanisfluh seit Jahrhunderten auf allen Seiten, vor allem als Alpgebiet. Sogar am Fuße der steilen Nordflanke fand man einst ein paar Grasflächen. Dort liegt das idyllische Vorsäß Wirmboden. Im Frühjahr und im Herbst lassen die Bauern hier ihr Vieh weiden, bevor es dann weiter in die Höhe oder wieder talwärts zieht. 14 Hütten stehen in Wirmboden - und eine Kapelle. Nachdem eine Lawine die alte Kapelle zerstört hatte, wurde vor zwei Jahren eine neue gebaut: bewusst minimalistisch mit Materialien aus der Umgebung.

Der Erbauer der Kanisfluh und sein Grab

Ein sehr beliebtes Fotomotiv ist die Wirmsäule. Sie ist auf der Bergseite rund 70 Meter hoch, talseitig sind es rund 120 Meter. Der Sage zufolge ist die Wirmsul das Grab des Riesen Wirm. Dieser Riese soll einst mit enormer Sorgfalt die Kanisfluh mit dem Ziel erbaut haben, den schönsten Berg von allen zu schaffen. Als Wirm den Berg schon fast fertig hatte, kamen ihm allerdings Zweifel, ob er sein Werk auch vollenden könne. Er hörte auf, an seine Kraft zu glauben, versank in Schwermut und Traurigkeit und stürzte sich in seiner Verzweiflung von seinem eigenen Berg in den Tod.

Sendehinweis:

„Vorarlberg heute“, 18.9.2018, 19.00 Uhr, ORF 2

Ein magischer Moment am Gipfel

Wie auch immer dieses Gebirge entstanden ist, es hat einen ganz besonderen Reiz. Die Kanisfluh ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel – unter anderem deshalb, weil dieses Berg-Erlebnis auch für Hobby-Wanderer gut zu erreichen ist. Mit dem Auto oder mit der Seilbahn geht es bis auf etwa 1.500 Meter. Die restlichen knapp 600 Höhenmeter bis hinauf zum höchsten Punkt der Kanisfluh, zur Holenke, lassen sich dann in etwa eineinhalb Stunden bewältigen. Der Lohn ist ein atemberaubender Ausblick vom Bodensee bis in die Bergwelt des Bregenzerwaldes. Kein Wunder also, dass die Kanisfluh die Menschen magisch anzieht. Das Gipfelbuch muss drei bis vier Mal im Jahr gewechselt werden.

Außergewöhnliche Pflanzen und zufriedene Steinböcke

Auf dem Weg hinauf zum Gipfel zeigt sich die prächtige Pflanzenwelt. An den Hängen der Kanisfluh wachsen viele besondere Kräuter und Blumen. Wer sich gut auskennt, kann sogar Edelweiß finden. Ein Paradies ist das Gebiet für Schmetterlinge, über 900 Arten dürften hier heimisch sein. Und ganz besonders sind die Steinböcke, die mittlerweile wieder hier unterwegs sind. Sie galten in der Gegend schon als ausgerottet, bis in den 1980er Jahren wieder ein Bock gesichtet wurde. Seither ist die Steinwild-Population auf etwa 120 Tiere angestiegen. Die Steinböcke scheinen auch gar nicht sonderlich scheu zu sein, sehr gerne liegen sie etwa knapp unterhalb des Gipfels.

Im Licht der Sonne

Von früh bis spät sind dort Wanderer unterwegs. Die ersten kommen schon bei Dunkelheit und genießen am Berg den Sonnenaufgang, die letzten gehen erst, wenn die Sonne schon wie ein roter Feuerball im glitzernden Bodensee versunken ist. Wer das erlebt hat, wird es wohl nie mehr vergessen.