Zur Person:
Erbek Harun,
geb. 08.06.1986
Bezirk: Bregenz
Einsatzdatum: 01.07.2019, ca. 14:00 Uhr
Einsatzort: XXXLutz in Lauterach
Am 1. Juli 2019 fährt der Bregenzer Harun Erbek mit seiner schwangeren Frau gegen 14.00 Uhr zum XXXLutz nach Lauterach. Wie er später berichtet, hatte er schon den ganzen Tag das mulmige Gefühl, als würde etwas in der Luft liegen.
Als sich das Pärchen schließlich in die Schlange an der Kasse einreiht, bestätigt sich das flaue Gefühl in der Magengrube, als plötzlich ein Mann mittleren Alters hinter den beiden zusammenbricht und um Luft ringt. Schlagartig bildet sich eine Schar von Schaulustigen um den Mann, doch keiner rührt einen Finger.
Im richtigen Moment, am richtigen Ort
Herr Erbek lässt alles stehen und liegen und versucht dem Verunglückten zu helfen. Er nimmt ein schwaches Röcheln wahr, das plötzlich aufhört. Sofort und ohne Scheu bringt der 34-jährige Ersthelfer den am Boden liegenden Mann in die stabile Seitenlage und versucht, den Puls an der Halsschlagader zu fühlen, jedoch erfolglos.
Instinktiv reißt er ihm das Hemd auf und beginnt mit der Reanimation. Die Schaulustigen weist er an, Platz zu machen und ruft sogleich die Notrufnummer an. Ein kompetenter Disponent der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle begleitet Herrn Erbek telefonisch durch die Situation und leitet ihn Schritt für Schritt an, die Herzdruckmassage fortzusetzen.
Mann schlägt aus Panik um sich
Selbst nach dem Eintreffen der Rettungssanitäter reanimiert der engagierte Ersthelfer weiter, bis die Sanitäter weitere Maßnahmen einleiten. Nachdem der Mann schließlich zweimal defibrilliert wird, kommt er zu sich.
Der Verunglückte hat weder ein örtliches noch zeitliches Bewusstsein. Im Schock beginnt er wild um sich zu schlagen, dass es neben drei Einsatzkräften und Herrn Erbek noch fünf Beruhigungsspritzen benötigt, um ihn zu beruhigen.
Beherztes Einschreiten rettet dem Mann das Leben
Besonders gefreut hat sich Herr Erbek über das Lob der Notärztin, die nach dem Einsatz betonte, wie wichtig sein beherztes Eingreifen gewesen sei. Wenn der 34-Jährige nicht gewesen wäre und sich nicht so selbstlos eingesetzt hätte, wäre die Überlebenswahrscheinlichkeit des Mannes gering gewesen.
Obwohl der Ersthelfer aus Bregenz durch den Vorfall in einer äußerst unbehaglichen Situation war, ist er dankbar, im richtigen Moment am richtigen Ort gewesen zu sein. Herr Erbek hat den Mann mehrmals im Krankenhaus besucht und ist froh, dass er sich nach dem akuten Herzinfarkt auf dem Weg der Besserung befindet.
Auszeichnung für die wahren Helden des Alltags
Der DECUS-Preis ist eine Kooperation vom ORF Vorarlberg, der Raiffeisenbank, dem Österreichischen Roten Kreuz, dem Landesverband Vorarlberg mit Unterstützung des Landesfeuerwehrverbandes Vorarlberg, der Bergrettung Vorarlberg, der Wasserrettung Vorarlberg und dem Arbeiter-Samariter-Bund Vorarlberg.