Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern und weil die Experten bis 2050 mit einem Temperaturanstieg von 0,5 bis 0,8 Grad rechnen, ist es durchaus möglich, dass in Zukunft auch im Winter mehr Niederschlag fällt. Durch die höheren Temperaturen besteht aber die Gefahr, dass die Schneedecke sehr labil und anfällig für Lawinen sein könnte, sagt der Klimaforscher und Lawinen-Prognostiker Andreas Gobiet von der Geosphere Austria.
„Man kann schon sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es im Hochwinter mal in die Schneedecke reinregnet, höher wird. Das heißt, Nassschneelawinen-Aktivität könnte durchaus in Gebieten und Jahreszeiten zu Überraschungen führen, die man nicht so kennt“, meint Gobiet. Generell werde mit weniger Schnee die Gefahr von wirklich großen Lawinen aber geringer.
Prognosen äußert schwierig
Weil die Auswirkungen des Klimawandels erst noch genau erforscht werden müssen, sind solche Prognosen äußerst schwierig. „Es ist jetzt wirklich eine schwierige Frage, weil wir noch nicht genau Bescheid wissen über Extremereignisse, also wirklich extreme Großschneefälle, die dann schon zu großen Katastrophenlawinen führen können“, meint Gobiet. Inwieweit sich diese Großschneefälle im Klimawandel verändern, sei noch eine wissenschaftlich umforschte Frage.
„Aber, ob sich so langanhaltende Schneefälle, so besonders persistente Wetterlagen, vielleicht sogar vermehren, das weiß man noch nicht so genau“, sagt Gobiet. Weil die Winter aber milder werden, gibt es vor allem in niedrigen und mittleren Höhenlagen auch weniger Tage mit einer geschlossenen Schneedecke.