Bregenzer Oberstadt
Hanno Thurnher
Hanno Thurnher
Wirtschaft

Festspielstadt rüstet sich für Gästeansturm

Die Bregenzer Festspiele sind ein großer Wirtschaftsfaktor für den Großraum Bregenz. Die rund 1.600 Hotelzimmer seien derzeit mit rund 95 Prozent gut gebucht. Die Festspiele selbst können derzeit eine Buchungsquote von 90 Prozent verzeichnen. Am Tag vor der Eröffnung rüstet sich die Landeshauptstadt für den Gästeansturm.

Einige private Unternehmerinnen und Unternehmer ziehen dabei mit, die Stadt für die Festspiele herauszuputzen. In der Bregenzer Innenstadt zeigen sich viele Besitzer kleiner Läden erfreut über das kulturelle Großereignis. „Ohne Festspiele wäre Bregenz nicht dieses Bregenz, das es ist“, sagt Unternehmer Thomas Valentini. „Ich mache einen großen Umsatz im Juli, im August, gerade während der Festspielzeit und da habe ich auch viele Stammgäste, die kommen – das sind die ganzen Festspielbesucher“, betont er.

Kreative Mitbringsel aus der Festspielstadt

„Typische“ Bregenzer Mitbringsel seien oftmals schwer zu finden, doch während der Festspielzeit werden manche Unternehmerinnen und Unternehmer kreativ. Unternehmerin Martina Homann-Dellantonio hat sich beispielsweise auf Festspiel-Schokolade und Pralinen mit japanischen Aromen spezialisiert.

„Es ist präsent, für Mitbringsel für zuhause oder für Freunde. Manche kaufen es sich auch und essen es während der Vorstellung oder machen ein Selfie mit der Schachtel oder ein Foto mit der Seebühne im Hintergrund“, schmunzelt Homann-Dellantonio. „Es ist einfach eine nette Gelegenheit, um etwas speziell für die Festspiele zu machen, speziell für diese Saison“, meint sie.

Die Festspiele als Wirtschaftsfaktor

Die Bregenzer Festspiele sind nicht nur da, um Kontakte zu pflegen und Kultur zu genießen, sie sind auch ein mächtiger Wirtschaftsfaktor für den Großraum Bregenz. Die Landeshauptstadt rüstet sich für den Besucheransturm.

Gäste sparen an den Nebenleistungen

Insbesondere die Gastronomie und die Hotels profitieren von den Mehrumsätzen in den nächsten zwei Monaten. Im Sommer lebe man von den Hotelgästen, ab Mittwoch – dem Tag der Premiere – sei das Haus zu 80 Prozent ausgebucht, sagt beispielsweise Hoteldirektor Peter Heine. Bei ihm residiert unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

In diesem Jahr werde allerdings viel storniert, kurzfristig gebucht und auch gespart. „Es ist schon ein Teil der Bevölkerung, der nach wie vor Kultur genießt“, meint er. Allerdings würden die Gäste versuchen, an den Nebenleistungen zu sparen und bei Speisen, Getränken und Hotelübernachtungen auf den Preis zu achten. „Es ist schon die breite Masse, die kommt. Aber die Leute fragen genauer nach, wollen für ihre Leistungen dementsprechende Qualität und machen viel weniger Abstriche wie vielleicht noch vor Jahren“, meint Heine.

Buchungen in der Gastronomie bis zu zwei Jahre im Voraus

Für die Gastronomie ist am Tag vor der Festspieleröffnung Großkampftag. Mit der Buchungslage zeigt man sich bisher zufrieden. „Das Buchungsverhalten ist im zweiten Jahr schon etwas zäher als im ersten Jahr, aber es sieht nicht schlecht aus“, beschreibt Gastwirt Martin Berthold.

„Es gibt Leute, die ein Jahr, bis zu zwei Jahre im Voraus buchen, weil die Festspiele haben ganz viele Stammgäste, die immer alle zwei Jahre kommen, wenn ein neues Stück ist und dann reservieren sie auch bei uns schon mit, wenn sie die Karten reservieren“, sagt Berthold.