Intensivstation in Dornbirn
Lisa Mathis
Lisa Mathis
Gesundheit

Darminfektion: Vier Kinder auf Intensivstation

Nach Infektionen mit einem Escherichia coli (E. coli)-Bakterium sind in Vorarlberg mittlerweile zwölf Kinder und Jugendliche an schwerem Durchfall erkrankt. Vier der Kinder werden intensivmedizinisch betreut, drei davon erhalten eine Dialyse-Behandlung, um ein Nierenversagen zu verhindern, informierte die Landessanitätsdirektion am Dienstag.

Insgesamt befinden sich derzeit vier erkrankte Kinder stationär im Landeskrankenhaus Feldkirch, zwei weitere befinden sich in der Universitätsklinik Innsbruck.

Erste Fälle wurden am 25. Mai bekannt

Die ersten Fälle wurden am 25. Mai bekannt, seitdem kamen mehrere Kinder mit blutigen Durchfällen in die Ambulanz der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde am LKH Feldkirch. Manche der Kinder entwickelten als Komplikation ein sogenanntes hämolytisch-urämisches Syndrom, das zu akutem Nierenversagen führen kann. Von dieser Komplikation seien besonders Kleinkinder und Kinder bis fünf Jahre betroffen, ab dem fünften Lebensjahr trete diese Komplikation seltener auf, hieß es.

Ansteckungsursache noch unklar

Die Kinder wurden in drei Einrichtungen betreut, wie sie sich angesteckt haben, ist aber noch unklar. Die vom Umweltinstitut genommenen 13 Abstrichproben von Arbeitsoberflächen im Küchenbereich ergaben ebenso ein negatives Resultat wie die neun Lebensmittelproben bei den betroffenen Kinderbetreuungseinrichtungen und der Zentralküche. Grundsätzlich kann die Infektion des Menschen etwa über den Verzehr von rohen, nicht erhitzten Lebensmitteln erfolgen. Auch beim Schwimmen in kontaminierten Gewässern oder durch direkten Kontakt mit Wiederkäuern auf einem Bauernhof oder im Streichelzoo kann man sich anstecken.

Rüscher weist Vorwürfe der Verzögerung zurück

Dass man mit der Information des Landes über die Krankheitsfälle zu lange gewartet hat oder gar etwas zurückhalten wollte, weist Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher zurück: „Wir beobachten die Situation und weil noch immer Neuerkrankungen dazukommen, haben wir uns gestern dazu veranlasst gefühlt, hellhörig zu sein und die Öffentlichkeit lieber zu früh als zu spät zu informieren.“ Für alle Eltern sei es wichtig, jetzt aufmerksam zu sein und bei blutigem Stuhl mit den Kindern sofort zum Arzt zu gehen, so Rüscher.