Wachtelkönig
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Natur

Klimawandel hat Verhalten der Vögel verändert

Der Klimawandel hat bereits zu Veränderungen beim Verhalten von Wildvögeln geführt. Viele Störche überwintern inzwischen am Bodensee, der Wachtelkönig brütet nicht mehr in Vorarlberg, und das Schneehuhn flüchtet sich immer weiter hinauf in die Berge.

Die aus Afrika stammende Nilgans gehört zu den Gewinnern des Klimawandels. Der österreichweit erste Bruterfolg dieser Art wurde vor genau zehn Jahren am Alten Rhein nachgewiesen. Seither verbreiten sich die Nilgänse im ganzen Land. „Die kommen hier her, weil es wärmer ist“, erklärt Birdlife Vorarlberg-Obfrau Johanna Kronberger.

Sie betrachtet die Veränderungen mit großer Sorge: „Andere Arten profitieren nicht vom Klimawandel, sondern haben eher Probleme damit, wie zum Beispiel das Schneehuhn. Dem ist es im Sommer dann zu warm.“ Das Schneehuhn müsse immer höher in die Berge flüchten. Aber „die Berge sind halt auch nicht ewig hoch, also die werden bald ein Problem haben“, sagt Kronberger.

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Nilenten
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Die Nilgänse haben sich am Bodensee angesiedelt.
Schneehuhn
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Das Schneehuhn muss sich immer weiter rauf in die Berge flüchten.
Storch im Nest
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Viele Störche überwintern inzwischen am Bodensee.
Wachtelkönig
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Der Wachtelkönig brütet nicht mehr in Vorarlberg.

Wachtelkönig brütet nicht mehr in Vorarlberg

Die Birdlife-Obfrau spricht von drastischen Veränderungen. Seltene Vogelarten wie der Wachtelkönig oder die Bekassine brüten inzwischen nicht mehr in Vorarlberg, immer mehr Arten sind vom Aussterben bedroht. Dabei seien es meistens mehrere Faktoren, die zusammenspielen. Der Klimawandel sei nur einer davon.

„Wir haben grundsätzlich eine große Biodiversitätskrise, die auch ausgelöst wird durch die intensivere Landwirtschaft, aber auch durch die stärkere Versiegelung und einfach dadurch, dass die Qualität der Lebensräume sehr zurückgeht bzw. auch die Quantität. Also dass einfach weniger Lebensräume vorhanden sind.“

Veränderung des Verhaltens von Zugvögeln

Die warmen Temperaturen führen dazu, dass sich das Verhalten von Zugvögeln maßgeblich verändert. In Vorarlberg lässt sich das am Rohrspitz beobachten. Einzigartig in Österreich: Singschwäne aus dem hohen Norden überwintern am Bodensee. Nilgänse aus Afrika brüten mittlerweile sehr gerne am Alten Rhein.

Universum Spezial
„Klima wandelt Wildnis – zwischen Anpassung und Artensterben“: So lautete der Titel einer Universum Spezial-Sendung am Dienstagabend im ORF. Zu sehen war, wie Tiere auf den Klimawandel reagieren.

Immer mehr Störche bleiben im Winter

Auch Zugvögel reagieren bereits auf die zunehmende Klimaerwärmung. So fliegen die heimischen Störche zum Überwintern nicht mehr bis nach Afrika, sondern nur noch bis Spanien – und immer mehr Störche verbringen den Winter in Vorarlberg.

Die aus dem hohen Norden stammenden Singschwäne überwintern am Bodensee. Doch auch sie kommen immer später an und bleiben nur noch bis etwa Mitte Februar.