Die bepflanze Blumenwiese braucht – wie übrigens auch die gesäte Blumenwiese – ein richtiges Gartenbeet. Einfach in eine bestehende Wiese einpflanzen, das funktioniert leider nicht. Wenn Sie das Frühblüherbeet mit einer bepflanzten Blumenwiese ersetzten, ist das daher eine sehr gute Kombination.
Schritt eins: Frühblüherbeet abräumen
Frühblüherzwiebeln sollten spätestens Ende Mai aus dem Beet genommen werden. Diese werden dann, mit dem Grün dran, am besten in der Sonne getrocknet. Werden die Blätter zu früh abgeschnitten, hat die Blume nicht die Möglichkeit, die Kraft in die Knolle oder die Zwiebel zurückzuziehen. Diese braucht sie aber unbedingt, um im Frühling dann wieder schöne Blüten zu machen. Nach dem Trocknen die Blumenzwiebeln und Knollen kühl, dunkel und trocken lagern. Im Herbst kommen sie dann wieder ins Frühblüherbeet zurück.

Schritt zwei: Gartenbeet vorbereiten
Das nun leere Beet wird aufgelockert. Entweder in Handarbeit mit einem Spaten, oder etwas bequemer mit einer Fräse. Wichtig ist es, den Boden bis in einer Tiefe von etwa 20 Zentimeter aufzulockern. Das Beet wird mit etwas Bodenaktivator und Langzeitdünger (z.B. Schafwollpellets) versorgt. So wachsen die Setzlinge der Blumenwiese schneller und bilden auch mehr Blüten aus.
Schritt drei: Unordnung ist Trumpf
Die gepflanzte Blumenwiese soll, ähnlich wie eine gesäte Blumenwiese, einen wilden, sehr natürlichen Charakter haben. Diesen erreichen wir mit der Blumenmischung, die die Vorarlberger Gärtner zusammengestellt haben, aber auch damit, WIE die Blumen angeordnet sind – nämlich so unordentlich wie möglich. Dazu einfach „blind“ die Pflanzen auf das Beet kunterbunt auswerfen – und so wie sie gefallen sind, werden sie auch eingepflanzt.
Der große Vorteil der gepflanzten Blumenwiese gegenüber der gesäten ist, dass es sofort Blüten und damit Nahrung für die Insekten gibt. Eine solche Blumenwiese blüht dann von Mai bis Ende Oktober durch. Die Mischung ist auch so berechnet, dass verschiedenste Insektensorten ihre Freude damit haben.
Geruch soll Mäuse fernhalten
Die Knollen der Kaiserkrone riechen ziemlich streng. Dieser Geruch soll laut Volksmund sogar Mäuse aus dem Gartenbeet fernhalten.
Offene Blüten sind das Zauberwort
Das Wichtigste an einer Bienen- und Insektenfreundlichen Bepflanzung sind offene Blüten. So kommen die jeweiligen Insektenarten auch an den süßen Nektar ran. In dieser Blumenmischung kommen neben Zinien und Cosmea mit offenen Blüten auch verschiedene Rudpeckia-Arten, Coreopsis oder Mutterkraut zum Einsatz.
Verschiedenste Salbei-Arten locken verschiedenste Insektenarten an. Während der blaue Salbei ein wahrer Festschmaus für Hummeln ist, ist der Johannesbeer-Salbei ein echter Bienenmagnet. Ein starkwüchsiger Salbei mit seinem langen Blütenhals ist wiederum ein exklusiver Schmetterlings-Schmaus, denn nur der Rüssel der Schmetterlinge ist lang genug, um den Nektar zu erreichen.
Verschiedene Verbena-Arten, von der Wildverbena bis zu Zierverbena, sind unter den Taubenschwänzchen heiß begehrt. Dieser kolibriartige Schmetterling schwebt hier von Blüte zu Blüte.

Die wohl schönste Pflege des Gartenjahres
Ist die Blumenwiese einmal gepflanzt, blüht sie ohne weitere Pflege bis Oktober durch. Auch wenn die Bepflanzung auf den ersten Blick etwas locker aussieht, innerhalb von zwei bis drei Wochen haben sich die Löcher geschlossen und der wilde Charakter einer natürlichen Blumenwiese kommt voll zur Geltung.
Die einzige Pflege, die sich der Gärtner nicht entgehen lassen sollte, ist es, hin und wieder einen Blumenstrauß aus dem Blumenbeet zu schneiden. Das fördert das Blumen- und Blütenwachstum und zaubert gleich einen schönen Blumenstrauß für den Gartentisch.
Gepflanze Blumenwiese
Eine gepflanzte Blumenwiese blüht den ganzen Sommer und ist dazu noch eine gute Nahrungsquelle für Insekten. Inés Mäser hat sich gemeinsam mit Andreas Dür an die Arbeit gemacht.
Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 29.Mai 2023, 19.00 Uhr, ORF2V
Im Herbst wieder abräumen
Die gepflanzte Blumenwiese ist eigentlich einjährig. Einige Staudenarten würden den Winter überleben, andere Blumenarten versämen sich im Herbst. Damit würden sicher einzelne Pflanzen auch im nächsten Jahr wieder blühen – allerdings nicht mehr in derselben Fülle wie im ersten Jahr. Deswegen empfehlen die Gärtner, die Blumenwiese im Herbst wieder abzuräumen und das Beet mit Herbstblühern zu versehen. So ist das Beet das ganze Jahr eine blühende Oase im eigenen Garten.