Die 84-jährige Frau wurde am Mittwochabend auf ihrem Festnetztelefon von einem unbekannten, deutschsprachigen Mann kontaktiert, der sich als Polizist ausgab. Der Anrufer behauptete, bei festgenommenen rumänischen Tätern sei eine Liste gefunden worden, auf der vermerkt war, dass die ältere Dame allein im Haus sei und über Geld und Gold sowie 30.000 Euro auf dem Sparbuch verfüge.
In den folgenden zwei Tagen führte die Frau mehrere vertrauenserweckende Telefonate mit verschiedenen angeblichen Polizisten, die alle deutsche Nachnamen trugen. Diese Täter forderten sie auf, 30.000 Euro in bestimmter Stückelung abzuheben und zu Hause zu deponieren.
Notrufnummer missbraucht
Um das Vertrauen der Frau weiter zu gewinnen, drängten sie sie sogar dazu, während des aktiven Telefonats die Notrufnummer 133 zu wählen. Allerdings führte das Drücken der Notrufnummer während des Telefonats nicht zum richtigen Notruf, sondern die Telefonleitung blieb aktiv und eine andere Person gab sich als Notrufsachbearbeiter aus, um die Angaben der Täter zu bestätigen.
Geldübergabe am Friedhof
Nachdem das Geld abgehoben und zu Hause verwahrt worden war, erklärten die unbekannten Täter, dass es sich um Falschgeld handele und umgetauscht werden müsse. Schließlich wurde die Frau angewiesen, das Geld mit einem Losungswort an einem Friedhof in Dornbirn zu übergeben. Am Donnerstag gegen 15.00 Uhr, übergab die Frau einem unbekannten Mann am Friedhof in Hatlerdorf 29.100 Euro. Sogar nach der Übergabe des Geldes kontaktierten die Betrüger die Frau weiterhin und versprachen, mit dem ausgetauschten Geld zu ihr nach Hause zu kommen. Doch plötzlich wurde das Telefonat abgebrochen.
Täterbeschreibung:
Die Polizei gibt eine Personenbeschreibung des Geldübernehmers heraus: Er ist etwa 180 cm groß, hat einen dunklen Teint und eine schlanke Statur. Zur Tatzeit trug er eine schwarze Hose und ein graues langärmeliges Sweatshirt mit V-Ausschnitt. Die Polizeiinspektion Dornbirn bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Präventionstipps der Polizei
Um ähnliche Vorfälle zu verhindern, gibt die Kriminalpolizei Präventionstipps heraus. Bürgerinnen und Bürger sollten niemals am Telefon Informationen über Wertgegenstände, Bargeld oder Bankguthaben preisgeben, da die Polizei solche Informationen niemals telefonisch einholt. Sollte sich jemand am Telefon als Polizist ausgeben und derartige Fragen stellen, sollte das Telefonat sofort beendet werden. Ebenso sollte das Gespräch beendet werden, wenn der Anrufer dazu auffordert, mit niemandem über den Vorfall zu sprechen oder wenn er von einem Einbruch in der Nachbarschaft oder einem Unfall durch ein Familienmitglied ausgeht, und Geld fordert.