Programmierer sitzt vor Computerbildschirmen in Büro
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Wirtschaft

Arbeitswelt im Umbruch: Blick in die Zukunft

Neue Technologien, moderne Computer-Programme und der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz: Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Viele Menschen stellen sich darum die Frage, wie Arbeiten in der Zukunft aussehen wird. Antworten dazu hat es am Donnerstag beim Business Summit an der Fachhochschule Vorarlberg gegeben.

Zu den sich verändernden Arbeitsmodellen kommt die Tatsache hinzu, dass die geburtenstarken Jahrgänge vor der Pensionierung stehen und immer weniger junge Menschen in die Arbeitswelt nachrücken. Der demografische Wandel würde sich allerdings noch bis ins Jahr 2040 nicht so stark bemerkbar machen, wie vermutet wird.

„Wir sehen, dass einfach die wesentlich besser gebildeten Schichten nachkommen, die mehr Stunden und länger arbeiten und somit länger ins System einzahlen“, beschreibt Ulrike Famira-Mühlberger, stellvertretende Direktorin des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), die derzeitige Situation.

Viele Jobs werden in Zukunft wegfallen

Neu aufgekommene Computer-Programme wie Chat-GPT würden die Arbeitswelt aber bereits jetzt verändern, doch hinsichtlich dieser Entwicklung stehe man erst am Anfang. „Das wird sich dramatisch ändern und zwar jetzt vor allem mit der künstlichen Intelligenz gibt es viele Jobs, die wegfallen werden“, sagt Famira-Mühlberger. Darunter würden beispielsweise Berufe im kreativen Bereich, aber auch Redaktionen oder Übersetzungsdienste fallen. Allerdings würden dadurch auch neue Jobs geschaffen werden, beruhigt sie.

Arbeiten der Zukunft

Unsere Arbeitswelten sind im Umbruch. Daher stellt sich für viele die Frage: Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Antworten dazu wurden in Diskussions- und Vortragsrunden in der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn gegeben.

Gaming kommt vermehrt zum Einsatz

Was in Zukunft vermehrt zum Einsatz kommen würde, sei Gaming – egal ob in Form von Computerspielen, Rollenspielen oder dem Spielen mit Figuren. In der Arbeitswelt würde man dabei auf psychologische Spielelemente setzen, die den Spieltrieb beeinflussen. „Belohnungen, Bestrafungen, das wird zum Beispiel sehr viel eingesetzt, auch bei gamifizierten Systemen“, sagt Willy Kriz, Hochschullehrer für Führung und Organisation.

Darunter falle beispielsweise der Versuch, Menschen Punkte für erbrachte Leistungen zu geben. Eine andere Möglichkeit wäre, sich innerhalb einer Community, in der es um Wissensaustausch und das Generieren von Ideen gehe, gegenseitig ein sinnstiftendes Feedback zu geben und dieses zusätzlich zu bepunkten, beschreibt Kriz.

Druck durch „elektronische Peitsche“

Allerdings bestehe dabei die Gefahr, dass aus dem Spiel schnell Ernst werde und die Spielerinnen und Spieler beispielsweise bei einem Spiel mit Ranglisten unter Druck geraten würden. „Der Name wird öffentlich sozusagen in einem Ranking-System auf einem Monitor angezeigt. Man sieht sofort: ‚Ich falle zurück!‘ oder ‚Ich bin ganz gut unterwegs!‘“, meint Kriz. Auch das Management könne „schön vom Bürosessel kontrollieren“, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwegs seien. „Das haben dann viele wirklich als die elektronische Peitsche bezeichnet“, stellt er fest.