Fahrradfahrer und Motorfahrzeuge auf engem Raum Ein Radfahrer wird auf einer engen Straße von Autos überholt Essen Nordr
imago images/Gottfried Czepluch
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Verkehr

Öffis und Rad müssen attraktiver werden als Autofahren

Im Kampf gegen die Klimakrise wird dafür mobil gemacht, vom Auto auf das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen – Stichwort Mobilitätswende. Viele Menschen sind bereits umgestiegen, doch gleichzeitig hat sich auch die Zahl der Autofahrten im Land erhöht.

Um dem entgegenzuwirken, müssten laut dem Vorarlberger Verkehrsexperten Michael Schwendinger die öffentlichen Verkehrsmittel und der Radverkehr noch attraktiver werden, das Autofahren aber gleichzeitig unattraktiver: „In der Verkehrswissenschaft gibt es immer das Idealziel von Push- und Pull-Maßnahmen gleichzeitig“, betont er.

Teilweise auf dem richtigen Weg zur Mobilitätswende

„Das heißt, es hilft nichts, wenn man auf der einen Seite nur das Angebot verbessert und auf der anderen Seite nichts verändert. Es hilft aber umgekehrt auch nichts, wenn man das Autofahren verteuert, verbietet, erschwert, ohne auf der anderen Seite auch das Öffi- und Fahrradangebot auszubauen“, erklärt Schwendinger. „Es braucht beides gleichzeitig“, stellt er fest.

Mit Blick auf die Zahlen sei man nur teilweise auf dem richtigen Weg zur Mobilitätswende. Im Vergleich zu 2012 hat der Vorarlberger Verkehrsverbund im vergangenen Jahr rund 66 Prozent mehr Jahreskarten verkauft. Im Zehnjahresvergleich sind außerdem rund 50 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs.

Straßenverkehr hat zugenommen

Gleichzeitig hat der Straßenverkehr auf der Rheintalautobahn A14 in Dornbirn allerdings um 31,3 Prozent zugenommen. Darüber hinaus gibt es um 18,3 Prozent mehr Autos als noch vor zehn Jahren. „Das hat jetzt aber vor allem mit der stärkeren Zunahme der Bevölkerung im Vergleich zu den Autos zu tun. Es wird sich zeigen, wie das in Zukunft weitergeht“, sagt Schwendinger.

„Aber ganz generell gesprochen ist natürlich die Zunahme der Zweit- und Dritt-Pkw vor allem auch in den Bundesländern in ländlicheren Regionen in Österreich ein Problem“, gibt er zu bedenken. Für Schwendinger ist die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel allerdings nicht der richtige Weg. Er sagt, dass das Angebot immer weiter ausgebaut werden müsse, auch an Tagesrandzeiten und in allen Regionen.