Der Bregenzer Bahnhof mit der Stadtstraße aus der Luft
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Verkehr

Container sollen Bahnhof Bregenz vorerst ersetzen

Seit Jahren laufen die Diskussionen über einen neuen Bahnhof für die Landeshauptstadt. Geht es nach den ÖBB, soll der bestehende Bahnhof geschlossen und vorerst durch Container ersetzt werden. Das gab Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) am Mittwoch bekannt.

Der bestehende Bahnhof ist laut den ÖBB nicht mehr zu erhalten und soll deshalb geschlossen werden. Als Ersatz sollen Container auf dem Gelände des Bahnhofs aufgestellt werden. Dadurch soll so schnell wie möglich mit dem Neubau begonnen werden können. „Im Gesamtkontext des Projektes ‚Neubau Bahnhof Bregenz‘ ist auch eine Übergangslösung in Form von Containern für die im Bahnhofsgebäude noch genutzten Räumlichkeiten vorgesehen“, heißt es von Seiten der ÖBB. Die Errichtung des Provisoriums sei aus heutiger Sicht frühestens im Sommer 2024 vorgesehen.

Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne) bestätigt die Pläne der ÖBB. „Wir alle wissen, dass der Bahnhof Bregenz mittlerweile aus einer Komplettbaustelle besteht. Die ÖBB haben uns darüber informiert, dass sie gewisse Provisorien einrichten müssen. Ziel sei es, dass auch in einem Zustand des Provisoriums möglichst beste Bedingungen für die Fahrgäste geschaffen werden“, sagt Zadra.

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Verlauf der Landesstraße in Bregenz
Stadt Bregenz
Durch die Begradigung der Straße soll mehr Platz für den Stadtraum geschaffen werden
Verlauf der Landesstraße in Bregenz
Stadt Bregenz
Verlauf der Landesstraße in Bregenz
Stadt Bregenz
Hypounterführung Bahnhof Bregenz
Stadt Bregenz
So soll die neue Hypounterführung aussehen
Bregenz Mitte
Stadt Bregenz
So könnte Bregenz aussehen, wenn Straße und Bahn unter die Erde verlegt werden
Bregenz Mitte
Stadt Bregenz

Eigentümer des Bahnhofs seien die ÖBB und man könne nur gemeinsam als Partner arbeiten. Den derzeitigen Bregenzer Bahnhof bezeichnet Zadra als Schandfleck, es brauche möglichst rasch einen neuen.

Ritsch: Container müssten auf dem Seestadt-Areal stehen

Für Ritsch ist die Container-Lösung nicht akzeptabel. Er verstehe, dass die ÖBB nicht bereit seien, acht bis neun Millionen Euro für eine zusätzliche Lebensdauer von drei bis vier Jahren in den Bahnhof zu investieren. Wenn eine Containerlösung komme, dann müsse diese aber auf dem sogenannten Seestadt-Areal realisiert werden. Die Dauer für den Neubau des Bahnhofs liegt laut Ritsch bei ungefähr drei Jahren.

Ritsch weiterhin für Unterflurlösung

Der Bregenzer Bürgermeister drängt auf eine Entscheidung zum Neubau des Bahnhofs in der Landeshauptstadt. Nach Abschluss den von der Stadt durchgeführten Studien und Planungen sei für Land Vorarlberg, ÖBB und Grundstückseigentümer nun die Zeit gekommen, sich auf eine Variante festzulegen, so Ritsch. Er ist nach wie vor davon überzeugt, dass eine Verlegung sowohl der Landesstraße als auch der Bahngleise unter die Erde nach wie vor die beste Lösung sei. Man würde sich diese Option weiterhin offen halten, heißt es von Seiten der Stadt. Die Expertinnen und Experten ziehen die oberirdische begradigte Straßenführung von der Generali bis zur HTL entlang der Bahntrasse einer Unterflurlösung vor.

Kritik von Bregenzer ÖVP an Bürgermeister Ritsch

Die Bregenzer Volkspartei fordert Ritsch auf, endlich zu handeln und konkrete Schritte für einen neuen Bahnhof zu setzen. „Wir könnten schon 2025 einen neuen Bahnhof eröffnen, hätte der Bürgermeister das geplante und durchfinanzierte Projekt nicht gestoppt“, spricht Stadtrat Michael Rauth die vom ehemaligen Bürgermeister Linhart auf den Weg gebrachte Erneuerung des Bregenzer Bahnhofs an. „Jetzt gibt es keine Chance mehr für einen neuen Bahnhof vor 2030. Bis dahin oder länger werden sich die Bregenzerinnen und Bregenzer also weiterhin damit abfinden müssen, den hässlichsten Bahnhof in Vorarlberg zu haben.“