Die Experten vom Land wollen sich nicht festlegen, was der Hang in Hörbranz als nächstes macht. „Von Montag auf Dienstag gab es eine deutliche Reduktion der Bewegung. Das gibt zwar wieder ein bisschen Hoffnung, die letzten Tage waren aber katastrophal“, analysiert Landesgeologe Walter Bauer.
Er ist der Meinung, dass in Teilbereichen des betroffenen Gebiets in Zukunft wieder was möglich sein wird. Bauer sieht sogar für den betroffenen Hof eine Zukunft, man müsste ein neues Gebäude nur etwas weiter oben bauen. „Es sind nicht die absoluten Bewegungen, die den Hof zerstört haben, sondern es war die Position an der Kante, die ihm talseitig den Boden unter dem Fundament weggezogen hat“, erklärt Bauer.
„Wir müssen warten, bis es trockener wird“
Die beschädigte Zufahrtstraße wurde am Dienstag repariert, damit Bagger und Lkw das Holz abtransportieren können. Es muss dringend weg, sonst kann der Hang nicht entwässert werden. „Wenn der Boden so nass ist, ist es schwierig, mit schwerem Gerät hineinzukommen. Wir müssen warten bis es trockener wird“, sagt Gerold Mader von der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Versicherungssumme für neues Gebäude
Die Vorarlberger Landesversicherung (VLV) schätzt den Gesamtschaden auf etwa fünf Millionen Euro. Jeder Hauseigentümer muss eine Gebäudeversicherung haben, sie deckt auch Sturmschäden und ein Hangrutsch gilt als Sturmschaden. „Wenn das Gebäude einen Totalschaden erleidet, wird die Versicherungssumme für ein neues Gebäude zur Verfügung stehen, sofern man neu bauen kann. In Hörbranz ist es noch zu früh um zu beurteilen, ob dort neu gebaut werden kann oder ob abgesiedelt werden muss“, erklärt Robert Sturn, Vorstandsdirektor der VLV. Die vier Familien haben vorerst langfristige Unterkünfte gefunden.
Hang in Hörbranz kommt nicht zur Ruhe
In Hörbranz gibt es gute und schlechte Nachrichten. Die guten zuerst: der Hang rutscht nicht mehr so stark wie in den vergangenen Tagen und die Straße zur die Parzelle Hochreute ist bald wieder für Fahrzeuge passierbar. Aber es regnet wieder und damit bleibt ungewiss, welche Häuser dort oben noch zu retten sind.