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Maurice Shourot
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Chronik

Hangrutsch: Weiteres Gebäude droht einzustürzen

Nach dem vielen Regen ist der Hang in Hörbranz weiterhin stark in Bewegung. Seit Mittag werde neben dem betroffenen Bauernhof auch ein weiteres Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft, sagte Bürgermeister Andreas Kresser nach einer Lagebesprechung.

Auch über das Wochenende hat sich die Lage am Hang in Hörbranz nicht verbessert. Bürgermeister Kresser sprach von negativen Entwicklungen und einem traurigen Stand. Als sich der Hang am Anfang 50 cm bewegt habe, habe man bereits von starken Bewegungen gesprochen. Jetzt über das Wochenende sei er zweieinhalb Meter verschoben worden, das sei ver­hee­rend. Damit sei der gesamte Hang seit Anfang Mai schon um mehr als sieben Meter gewandert.

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Ein Blick vom Hang aus auf den Bauernhof, der inzwischen abgerissen werden musste
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Die Bewohner mussten bald ihr Zuhause verlassen
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Die Risse in den Häusern nach dem Hangrutsch waren enorm
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Dieses Haus musste abgerissen werden
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Arbeiten zur Hangsicherung
Hörbranz
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Zwei Gebäude sind akut einsturzgefährdet

Der betroffene Bauernhof direkt am Hang sei in einem schlechten Zustand, sagte Kresser am Montagmorgen. Verschiedenste Gebäudeteile hätten sich bereits gesenkt. Mittlerweile müsse man mit dem Verlust des Hauses rechnen, es könnte durchaus einstürzten. Seit Montagvormittag wird auch ein zweites Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft, sagte der Bürgermeister nach einer Lagebesprechung an Ort und Stelle.

Zwei weitere Häuser seien zwar noch begehbar, aber auch hier seien bereits große Schäden entstanden. Eines davon sei beispielsweise stark gekippt. Die Bewohner hätten mittlerweile im Wohnzimmer ein elfprozentiges Gefälle. Das Haus sei auf einer Seite um bis zu 70 Zentimeter abgerutscht.

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Hausbruch
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Die umliegenden Häuser wurden teilweise schwer beschädigt.
Hangrutsch
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Hangrutsch
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Hangrutsch-Messung
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Negative Begleiterscheinungen

Man habe bereits das ganze Wochenende am Hang weitergearbeitet, jedoch habe es auch einige Rückschläge gegeben. Durch die Hangbewegungen werden beispielsweise Entwässerungsleitungen und Drainagen immer wieder eingedrückt. Das hat laut Bürgermeister drastische Folgen: „Wenn die Entwässerung nicht funktioniert, ist noch mehr Last auf dem Hang, dadurch kann er noch stärker schieben.“

Geologe: Schlimmste Phase hat begonnen

Laut dem Geologen Walter Bauer habe jetzt die kritische und damit auch die schlimmste Phase begonnen. Durch die unfreundlichen Bewegungen des Hanges, verbunden mit den dadurch entstandenen Zerstörungen, spitze sich die Lage in der Parzelle Hochreute weiter zu. Jeden Tag werde der Hang schneller, die vorhergesagten Regenfälle in den kommenden Tagen werden dem Gebiet alles andere als guttun, so Bauer.

Aktuell werden die Bewegungen im Grenzbereich genau beobachtet. Ob noch weitere Häuser in Gefahr sind, sei nicht erkennbar, Hoffnung und Realität würden jedoch ab und zu auseinanderklaffen, sagte Bauer im Radio-Vorarlberg-Interview. Ob das Gebiet künftig womöglich als unbewohnbar eingestuft werden müsse, sei derzeit noch nicht klar, das könne Bauer erst in zwei Wochen beurteilen.