2022 war im Mittel das wärmste Jahr in Vorarlberg seit Messbeginn im Jahr 1876. Die Jahresmitteltemperatur von sieben Grad entspricht einer Abweichung von plus 2,7 Grad zum Bezugszeitraum 1961 bis 1990.

Im Landesmittel fielen etwa 1.560 mm Niederschlag, womit zwölf Prozent auf den langjährigen Mittelwert fehlen. Das Vorjahr gehört damit zu den trockenen Jahren. Allerdings hat es in Vorarlberg noch nie an einem Tag so viel geregnet wie am 19. August 2022. Damals fielen in Bregenz 212 mm und in Feldkirch 167 mm Niederschlag. Diese Regenmenge in Bregenz war mehr als normalerweise im gesamten August in der Landeshauptstadt. Das Frühjahr war in Vorarlberg dafür extrem trocken: Der März war so regenarm wie seit 1961 nicht mehr.
„Wetter und Klima werden extremer“
Im Klimastatusbericht 2022 finden sich zahlreiche Extremwetter-Ereignisse. So etwa die Hagelschauer im Mai und Juni, die zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft führten. Im letzten Monatsdrittel des Dezembers war ein außergewöhnliches Tauwetter zu verzeichnen, die hohen Temperaturen sorgten für Schneemangel in vielen Skigebieten. Die Gletscher büßten im Sommer doppelt so viel Eis ein wie in mittleren Jahren der letzten Jahrzehnte.
„Unsere Untersuchungen zeigen klar und deutlich, dass Wetter und Klima extremer werden“, so Herbert Formayer und Martha Stangl, die Hauptautoren des Klimastatusbericht. Der Vorarlberger Umweltlandesrat Daniel Zadra (Grüne) spricht von einem „weiteren Weckruf“: „Wir können die Erderhitzung nicht mehr aufhalten. Wir müssen aber so rasch wie möglich aufhören, fossile Energieträger zu verbrennen und uns gleichzeitig an die Veränderungen aufgrund der Klimakrise anpassen.“
Der Klimastatusbericht ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Klimaschutz und aller Bundesländer. Die Umsetzung erfolgt durch die Universität für Bodenkultur Wien, das Climate Change Center Austria und die GeoSphere Austria.