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Gesundheit

Ärztekammer fordert Ambulanzgebühr

Volle Spitalsambulanzen mit Personal am Limit führen nun zur Forderung nach einer Rückkehr der Ambulanzgebühr. Wer kein Notfall ist oder keine Überweisung hat, müsste dann sämtliche Ambulanz-Kosten selber zahlen. So möchte es jedenfalls der Bundesobmann der Spitalsärzte. Auch in Vorarlberg wird überlegt, wie die Patientenströme besser gelenkt werden können.

Die Forderung nach einer Ambulanzgebühr ist ein Aufschrei aus dem Spitalsbereich, der zeigt, dass das Gesundheitspersonal immer mehr an seine Grenzen kommt – nicht nur in den Krankenhäusern.

Ärzte: Mehr Regeln oder mehr Geld

„Da gibt es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten“, sagt Ärztekammer-Präsident Burkhard Walla: „Entweder man diskutiert darüber, ob man Leistungen begrenzt und Regeln einführt für Patientinnen und Patienten oder für Untersuchungen oder für Ähnliches, wann man die machen darf. Oder man muss das Geld nachschießen. Geld heißt, entsprechend den Aufwänden Personal zu beschäftigen, Kassenverträge zu erweitern, etc. Ich glaube, daran führt kein Weg vorbei.“ Die Ambulanzgebühr ist für Walla eine Idee, wie man die Leistungen regeln kann.

Ärztekammer fordert Ambulanzgebühr

Volle Spitalsambulanzen und ein Personal am Limit, führt nun zur Forderung nach einer Rückkehr der Ambulanzgebühr.

ÖGK: Selbstbehalte oder Patienten-Filter

„Den Ansatz von Selbstbehalte pauschal vom Tisch zu wischen, halte ich nicht unbedingt für den richtigen Ansatz“, sagt Christoph Jenny, der Vorsitzende des ÖGK-Landesstellenausschusses: „Es gibt aber gerade im Zusammenhang mit der ambulanten Belastung natürlich auch andere mögliche Ansätze, die im Gespräch sind, die man eventuell ausprobieren kann. Beispielsweise der Ambulanz vorgeschaltete Einrichtungen in Form von Ordinationen, die dann quasi als Filter wirken.“ Dort würde von einem Arzt oder von qualifiziertem Pflegepersonal die Bewertung vorgenommen, ob im Einzelfall ein Notfall vorliegt oder nicht.

Modelle mit Belohnungssystem

Der Blick ins Ausland eröffnet noch andere erfolgreiche Maßnahmen, meint Walla: „Da gibt es andere Systeme, die vermutlich weniger Widerstand erzeugen.“ So gebe es zum Beispiel in der Schweiz oder Deutschlang schon lange ein Belohnungssystem: „Patientinnen und Patienten, die sich bereit erklären, Versorgungs-Stufen einzuhalten, also zunächst zum Beispiel eine Telefon-Triage durchführen zu lassen und dann zum Hausarzt zu gehen und nur dann in höherstufige Gesundheitseinrichtungen zu gehen, wenn dort eine Freigabe erfolgt, zahlen dort niedrigere Krankenkassenbeiträge.“