Springerstiefel oder Kampfstiefel mit weißen Schnürsenkeln sind ein rechtsextremes Symbol
dpa/Bernd Thissen
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Chronik

Razzia gegen Rechtsextreme auch in Vorarlberg

Im Zuge des Großeinsatzes gegen die rechtsextreme Szene in mehreren Bundesländern wurde vergangenen Donnerstag auch in Vorarlberg verdächtiges Material sichergestellt. Ein junger Mann im Oberland sei ins Visier der Behörden geraten, man habe bei der Razzia Speichermedien sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden, so die Staatsanwaltschaft.

In Vorarlberg wurde im Zuge des österreichweiten Einsatzes am vergangenen Donnerstag auch eine Durchsuchung vorgenommen, bestätigt die Staatsanwaltschaft Feldkirch auf Nachfrage des ORF Vorarlberg. Demnach ist im Oberland ein junger Mann im Rahmen des Schulbesuchs aufgefallen, worauf er ins Visier der Behörden geraten ist.

Speichermedien wurden sichergestellt

Bei der Razzia sind Speichermedien sichergestellt worden. Sie werden jetzt ausgewertet, die Ermittlungen sind in Gange. Der Fall hängt laut Staatsanwaltschaft nicht mit den anderen Fällen in Österreich zusammen, die Aktion war aber zeitlich abgesprochen.

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NS-Devotionalien, die bei der Razzia sichergestellt wurden, in diesem Fall im Burgenland. Bildquelle: Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Burgenland.
LVT Burgenland
NS-Devotionalien, die bei der Razzia sichergestellt wurden, in diesem Fall vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Burgenland.
NS-Devotionalien, die bei der Razzia sichergestellt wurden, in diesem Fall in Niederösterreich. Bildquelle: Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich.
LVT Niederösterreich
Auch in Niederösterreich wurden verbotene Symbole, Waffen und Munition sichergestellt vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT).

Bundesweit koordinierter Großeinsatz

In einem österreichweiten Großeinsatz sind Beamte der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) am Donnerstag gegen die rechtsextreme Szene vorgegangen. In allen Bundesländern wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt, teilte das Innenministerium mit. Mehr dazu in Großeinsatz gegen rechtsextreme Szene (news.ORF.at, 09.05.2023)

Waffen, Munition, Datenträger und NS-Devotionalien

Die Maßnahmen richteten sich gegen zehn Personen: Neun Männer und eine Frau. Bei ihnen wurden von den Staatsanwaltschaften angeordnete Hausdurchsuchungen, Einvernahmen und Sicherstellungen vorgenommen. Den zehn Personen werden Zurschaustellung verbotener NS-Propaganda in elektronischen Medien und sozialen Netzwerken sowie Verhetzung vorgeworfen. Sichergestellt wurden Waffen, Munition, Datenträger und NS-Devotionalien.

Kein Zusammenhang zwischen den Personen

„Durch die professionelle Zusammenarbeit aller involvierten Organisationseinheiten des Bundesministeriums für Inneres und der Landespolizeidirektionen, gemeinsam mit den Justizbehörden, konnte eine erfolgreiche Aktion dieser Größenordnung gegen den Rechtsextremismus und damit für die Sicherheit Österreichs durchgeführt werden“, fasst Omar Haijawi-Pirchner, Direktor der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) die Aktion zusammen. Laut DSN besteht zwischen den einzelnen Personen kein Zusammenhang. Es gab Amtshandlungen in allen neun Bundesländern.