Symbolbild Pflegepersonal auf Intensivstation
ORF
ORF
Gesundheit

Vorarlberg baut Intensivbetten-Kapazität aus

Vorarlberg hat momentan 20 Intensivbetten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und ist damit absolutes Schlusslicht in Österreich. Bundesweit liegt die Zahl bei 30. Die Versorgung sei gesichert, heißt es aus den Spitälern – dennoch wird die Bettenzahl jetzt erhöht. Grund dafür sei die Ausweitung der Abteilungen für Innere Medizin.

Man dürfe sich nicht von den Zahlen täuschen lassen, sagt Vorarlbergs Intensivkoordinator Wolfgang List. Die Betten reichen aus, zumindest für den Normalbetrieb: „Wenn ein Busunglück passiert und es fallen 30 Schwerverletzte an, dann sind die lokalen Kapazitäten immer zu knapp – egal wo in Europa das passiert“, meint List. „Aber für den normalen Betrieb und für die Gesundheitsversorgung eines Bundeslandes sind wir da eigentlich problemlos unterwegs.“

Mit aktueller Bettenzahl komme man „gut zurecht“

Die Zahlen auf dem Papier haben wenig mit der Realität zu tun, sagt Wolfgang List, Intensivkoordinator für Vorarlberg. Bis 2014 habe man zwar hin und wieder Intensivpatientinnen und -patienten außer Landes bringen müssen. Damals habe es zum Beispiel in Feldkich nur 14 Intensivbetten gegeben, erinnert sich List: „Seitdem sind aber weitere vier Betten dazugekommen, plus vier, die vor allem für den postoperativen Bereich eingesetzt werden, sodass wir mit der aktuellen Bettenzahl in Feldkirch, aber auch im Land für den Bedarf an Intensivpatienten gut zurechtkommen.“

In Vorarlberg stehen 80 Intensivbetten. Damit gibt es 20 intensivmedizinische Behandlungsplätze pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Bundesweit sind es im Schnitt 30 pro 100.000.

Aufstockung um vier Betten für Innere Medizin

Dass die Kapazitäten jetzt aufgestockt werden, habe also nichts mit einem Bedarf zu tun, sagt List, sondern mit einer Ausweitung der Abteilungen für Innere Medizin: „Da ist jetzt der Plan, dass auch die internistischen Kollegen, die bisher bei uns zusammen auf der Intensivstation mit uns arbeiten, vier Betten zusätzlich bekommen, die sie wirklich in eigener Betreuung haben.“

Personalmangel im Intensivbereich kein Problem

Um die Betten auch belegen zu können, braucht es neben dem ärztlichen Personal vor allem genügend Intensivpflegekräfte. Trotz des generellen Personalnotstands in der Pflege habe man in diesem speziellen Bereich keine Probleme, zeigt sich List erleichtert: „Weil der Arbeitsplatz bei uns auf der Intensivstation scheinbar ein relativ begehrter und gut angesehener Arbeitsplatz ist, sodass wir auch zum jetzigen Zeitpunkt keine Probleme haben, Personal nachzubesetzen.“

Der Ausbau der Intensivbetten um vier Plätze soll nach Angaben von List schon kommendes Jahr starten.