Hotelzimmer
pattierstock – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Wintertourismus nicht ganz auf Vor-Corona-Niveau

Der Tourismus hat in diesem – vor allem in niedrigeren Regionen sehr schneearmen – Winter nicht ganz die Nächtigungszahlen von vor der Pandemie erreicht. Von November bis März wurden in Vorarlberg laut Landesstelle für Statistik 4,3 Millionen Nächtigungen gebucht. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Winter 2018/19 ist das ein Minus von 5,8 Prozent.

Eine massive Steigerung war es aber verglichen mit der Vorsaison 2021/2022, die noch deutlich von Coronabeschränkungen geprägt war: Von November bis März wurden 19,7 Prozent mehr Nächtigungen als im vergangenen Jahr gezählt. Gleichzeitig stieg die Zahl der Urlaubsgäste im Vergleich zum Vorjahr um 28,5 Prozent.

Mehr Gäste, kürzere Aufenthaltsdauer

Die Zahl der Besucherinnen und Besucher wuchs also stärker als die Zahl der Übernachtungen – es kamen mehr Urlauber, die aber in Summe weniger lange blieben. Dieser Trend zeigte sich auch im März. Die Zahl der Nächtigungen ging in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent zurück, die Zahl der Besucher und Besucherinnen stieg um zehn Prozent.

Gut gebucht waren vor allem Betriebe in höheren Lagen, wo ausreichend Schnee vorhanden war. Bei den Buchungen entfiel das Gros auf Besucher aus dem Ausland – und dabei vor allem auf deutsche Urlauber: Von den 4,3 Millionen Nächtigungen insgesamt entfielen rund 2,5 Millionen auf Urlauber aus Deutschland. 113.300 Nächtigungen wurden von Vorarlbergern im eigenen Land gebucht.

61 Millionen Nächtigungen in ganz Österreich

Bundesweit wurden zwischen November und März insgesamt 61,1 Millionen Nächtigungen gezählt, das sind 5,5 Prozent weniger als im Vor-Pandemie-Winter 2018/19, wie aus vorläufigen Daten der Statistik Austria vom Mittwoch hervorgeht. Gegenüber der Vorsaison legten die Nächtigungen heuer aber um mehr als ein Drittel (35,3 Prozent) beziehungsweise 15,9 Millionen zu.

Dabei war im März der Anteil ausländischer Gäste in ganz Österreich mit 78,4 Prozent heuer fast viermal so hoch wie jener der Gäste aus dem Inland. Die Gästeankünfte nahmen im Jahresabstand um 20,8 Prozent auf insgesamt rund 3,4 Millionen weitaus kräftiger zu. Es kamen also auch österreichweit mehr Besucher und Besucherinnen, die aber bei der Aufenthaltsdauer sparten.

„Befinden uns auf der Zielgeraden“

Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP) sprach am Donnerstag von einer erfolgreichen Gesamtbilanz. Auch Tourismusdirektor Christian Schützinger zeigte sich zufrieden. Die Steigerungen bei tschechischen und polnischen Gästen im März hebt Schützinger besonders hervor: „Das sind klassische Winterurlauber, die nach der Krise nun zurückkehren.“

Steigerungen habe es in der laufenden Saison auch bei den niederländischen Gästen gegeben, erfreulich sei auch die Entwicklung des Schweizer Marktes. „Die Steigerungen gegenüber 2022 dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir bei den Schweizer Gästen gegenüber Vorpandemie-Zeiten noch Aufholbedarf haben“, betonte Schützinger. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden. Um den Strich unter der Winterbilanz zu ziehen, müssen wir aber noch die Zahlen für den April abwarten.“