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Stadt Dornbirn
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Gesundheit

Spitäler: Versorgung trotz Personalmangels gesichert

In Vorarlbergs Krankenhäusern ist die Situation zwar angespannt, aber nicht so sehr wie in anderen Bundesländern, sagte Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG). Einen Personalmangel gebe es sowohl in der Pflege als auch in der Ärzteschaft.

Der Mangel in der Pflege sei grundsätzlich nicht dramatisch, wirke sich aber deshalb aus, „weil er ungleich verteilt ist“. Bei den Ärzten und Ärztinnen habe man grundsätzlich eine gute Situation, wenn es auch zwei, drei Abteilungen mit Schwierigkeiten gebe. Beispielhaft führte Fleisch dazu das Landeskrankenhaus Bregenz an. Im Spital der Vorarlberger Landeshauptstadt helfen wegen Engpässen im ärztlichen Bereich Allgemeinmediziner als freie Dienstnehmer aus. Grundsätzlich hielt Fleisch aber fest, dass lediglich 3,6 Prozent aller Mitarbeiter fehlten. Bei der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft waren im vergangenen Jahr etwa 4.700 Personen beschäftigt, darunter über 800 Ärzte.

Fachkräftemangel auch im Gesundheitswesen angekommen

Nach Angaben von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) gegenüber der APA können etwa 6,5 Prozent der Betten in den Spitälern des Landes nicht bespielt werden. „Der Fachkräftemangel ist schließlich auch im Gesundheitswesen angekommen. Das trifft ein Unternehmen mit Rund-um-die-Uhr-Dienstleistungsangebot besonders hart“, sagte sie.

Fleisch glaubt nicht, dass es in Österreich grundsätzlich zu wenige Ärzte gibt. „Das ist eine Verteilungsthematik, die man angehen muss“, sagte er. In der Pflege stelle sich die Situation anders dar. Für den KHBG-Geschäftsführer können im Pflegebereich Pool-Lösungen in den jeweiligen Häusern ein Ansatz sein. An eine nachhaltige Besserung in naher Zukunft glaubt Fleisch nicht. „Die Situation wird bleiben“, stellte er mit Blick auf die Demografie fest.

Spitalsärzte: bessere Bezahlung als Lösung

Die Vorarlberger Spitalsärzte ihrerseits sehen eine bessere Bezahlung als Schlüssel für eine adäquate personelle Ausstattung an den Krankenhäusern – das deponierten sie bei einer Pressekonferenz Anfang April. Geld allein sei nicht die Lösung, aber das unmittelbar wirksame Mittel für ausreichend Personal und damit mehr Zeit und bessere Arbeitsbedingungen, so Ärztekammer-Vizepräsident Hermann Blaßnig, Kurienobmann der angestellten Ärzte.

Wolle man die Situation in Vorarlberg rasch und wirkungsvoll verbessern, „muss der Landeshauptmann wie im Burgenland Geld in die Hand nehmen“, zeigte sich Blaßnig überzeugt. KHBG-Geschäftsführer Fleisch Fleisch betonte: „Die Notversorgung ist sowieso gewährleistet, dringliche medizinische Eingriffe sind es auch.“

Betriebsrat: Personell ständig am Limit

„Unterbesetzte Abteilungen sind ein strukturelles Problem, das alle Krankenhäuser im ganzen Land betrifft“, sagte Claudia Riedlinger, Betriebsrätin und als leitende Oberärztin im Krankenhaus Bregenz für die Dienstplanerstellung verantwortlich. Man sei personell ständig am Limit, jeder Ausfall im Team – ob in der Pflege oder bei den ÄrztInnen – bereite größte Probleme. Aufgrund der Überlastung komme auch die Ausbildung der Jungärzte zu kurz.