Die beiden Abdrücke, die am Mittwoch nach der mutmaßlichen Bärensichtung gefunden wurden, seien wahrscheinlich keinem Tier zuordenbar, sagte der Jäger Paul Dich. Er ist einer der Fachleute, die derzeit in Gortipohl im Montafon nach Spuren der beiden Bären suchen. Zwei Frauen gaben am Mittwochvormittag an, bei ihrem Spaziergang mit ihren Hunden zwei Bären am Waldrand gesehen zu haben. Die Bären hätten einige Male gebrüllt, die Frauen bekamen Angst und liefen davon.
Spuren im Schnee möglich
Der Wildbiologe des Landes, Hubert Schatz, kann nichts ausschließen, aber das Ganze komme ihm doch etwas eigenartig vor, sagte Schatz am Mittwoch: „Was mich sehr stutzig macht, ist, dass man da von zwei Bären spricht, von einem großen und von einem kleinen Bären. Ein einzelner Bär, das wäre um diese Zeit durchaus möglich. Um diese Zeit gehen junge, männliche Tiere gerne auf Wanderschaft.“ Insofern seien Begegnungen mit Bären grundsätzlich auch in Vorarlberg möglich.
Ein Junges aus diesem Jahr könne es noch nicht gewesen sein, und eines aus dem vorigen Jahr sei eher nicht mehr mit seiner Mutter unterwegs – zumindest nicht auf Wanderschaft, so der Biologe. Auch das Brüllen der Bären sei eigenartig, denn laut Schatz würden Bären nicht aus heiterem Himmel brüllen. Was die Spurensuche angehe, sei die Situation jetzt noch gut – denn wenn in den Bergen noch Schnee liegt, müsse es dort irgendwo Spuren geben.