Schlappack
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Wirtschaft

Stadtwerke Bregenz kaufen Installateur

Die Stadtwerke Bregenz haben den Installationsbetrieb Schlappack gekauft. Der Einstieg in diese Branche kommt nicht überall gut an. So befürchten etwa die NEOS eine Wettbewerbsverzerrung. Verkauft wurde das Unternehmen, weil es keinen Nachfolger gibt und sich die Stadtwerke strategisch neu ausrichten wollen.

Geschäftsführer Bernhard Schlappack hat keinen Nachfolger für seinen Betrieb mit vier Mitarbeitern in Bregenz, deshalb hat er ihn nach 30 Jahren an die Stadtwerke Bregenz verkauft. Er habe mit einigen Kollegen und Installateuren über eine Partnerschaft gesprochen. Schlussendlich sei die Wahl auf die Bregenzer Stadtwerke gefallen. Schließlich habe man seit Jahren einen sehr engen Kontakt, diese Lösung war deshalb die naheliegenste, so Schlappack gegenüber dem ORF. Die Bregenzer Stadtwerke GmbH ist eine Tochter der Landeshauptstadt Bregenz. Sie beliefert die Bevölkerung mit Wasser und Erdgas, sie betreiben das Strandbad und das Hallenbad und auch die Stadtbus-Flotte.

Stadtwerke Bregenz kaufen Installateurs-Betrieb

Ein renommiertes Bregenzer Installations-Unternehmen wird nun von den Stadtwerken Bregenz übernommen. Dieser Kauf sorgt jedoch für Diskussionen und Unmut.

Erschwerte Situation für kleine, private Installateure

Der Kauf ist jedoch nicht unumstritten. Für den Innungsmeister der Installateure, Karl-Heinz Strele, ist es nicht die Aufgabe der Stadtwerke, nun auch als Installationsbetrieb am Markt aufzutreten. Für kleinere private Unternehmen könnte es jetzt am freien Markt schwierig werden, da ein mächtiges, öffentliches Unternehmen plötzlich zum Mitbewerber geworden ist. Schließlich hätten die Bregenzer Stadtwerke auch einen immensen Datenschatz an Kunden, erklärt Strehle. Die Neos sprechen sogar von Wettbewerbsverzerrung.

Stadtwerke-Geschäftsführer: Keine Konkurrenz

Stadtwerke Bregenz
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Sowohl der Bregenzer Stadtrat als auch der Aufsichtsrat der Stadtwerke haben dem Kauf zugestimmt.

Die Stadtwerke sind um Beruhigung bemüht. Wenn in Bregenz tatsächlich alle Öl- und Gasheizungen ersetzt werden sollen, brauche es sowieso alle fachlich engagierten Betriebe, deshalb könne man hier nicht von einer Konkurrenzsituation sprechen, so der Geschäftsführer von Stadtwerke Bregenz, Wolfgang Winkler.

Neue strategische Ausrichtung geplant

Die Stadtwerke wollen den Installationsbetrieb künftig für eigene Projekte vermehrt nutzen und vor allem auch vom Know-How und den Fachkräften profitieren. „Die Stadtwerke müssen sich vom Gashändler zum Energiedienstleister weiter entwickeln. Sonst wird es die Stadwerke Bregenz bald nicht mehr geben“, sagt etwa der Aufsichtsratsvorsitzende Heribert Hehle. Der Kauf dient also der strategischen Weiterentwicklung der Bregenzer Stadtwerke. Das erworbene Unternehmen heißt jetzt „Stadtinstallateur Schlappack“. Der bisherige Eigentümer bleibt bis zu seinem Pensionsantritt Geschäftsführer.