SPÖ Luftballon
APA/ Helmuth Fohringer
APA/ Helmuth Fohringer
Politik

SPÖ-Vorsitz: Doch keine Vorarlberger Kandidatur

Der Dornbirner Niklas Klocker wird nun doch nicht für den Parteivorsitz der Bundes-SPÖ kandidieren. Der Student erreichte nicht die notwendigen Unterstützungserklärungen, um bei der SPÖ-Mitgliederbefragung wählbar zu sein. Nun überlegt er, kurz nach seinem Eintritt wieder aus der Partei auszutreten.

30 Unterstützungserklärungen sind nötig, um bei der Mitgliederbefragung für den SPÖ-Bundesvorsitz antreten zu können. Doch auf diese Zahl kam Klocker nicht, rund 20 Studierende hätten ihn unterstützt, so der Dornbirner. Der in der Öffentlichkeit bis dahin unbekannte Klocker war der einzige Vorarlberger Interessent, der sich für eine Kandidatur angemeldet hatte.

Aus Vorarlberg habe ihm aber die Unterstützung gefehlt, so Klocker. „Ich habe überraschenderweise von Vorarlberger Seite sehr wenig Unterstützung bekommen. Aber da ich in Innsbruck studiere, habe ich an der Uni gefragt. Und überraschend viele Studenten haben unterschrieben, weil viele kurzfristig Mitglied geworden sind“, so der Student, der sich „vielleicht ein wenig mehr Unterstützung von der Landes-SPÖ gewünscht“ hätte.

Landespartei: Klocker nie erreicht

Aus der Landespartei dagegen heißt es, dass man Klocker nie erreicht habe. Auch der Dornbirner Stadtparteichef Markus Fäßler sagte, er habe lange versucht, Klocker zu erreichen. „Es ist nie richtig gelungen. Ich hätte mir mehr Kommunikationsfreude von jemandem erwartet, der Vorsitzender der Bundespartei werden möchte“, so Fäßler, der Klocker aber einlädt, bei der SPÖ Dornbirn mitzuarbeiten und seine Ideen zu präsentieren. „Wir freuen uns über alle, die sich engagieren möchten“, so Fäßler.

Landesparteichefin Gabriele Sprickler-Falschlunger hatte erklärt, sie wundere sich über die Kandidatur Klockers. Sie könne Klocker nur sein junges Alter zugutehalten – mehr dazu in Vorarlberger Student kandidiert für SPÖ-Vorsitz.

Mithilfe für Jugendorganisation der FPÖ

Im Internet ist mittlerweile ein Foto aufgetaucht, das Niklas Klocker bei der Dornbirner Messe zeigt. Dort half Klocker am Stand der Freiheitlichen Jugend mit – also bei der FPÖ. Er sei aus persönlicher Sympathie dabei gewesen, so Klocker, FPÖ-Parteimitglied sei er nicht.

Möglicherweise kurzes Gastspiel in SPÖ

Auch die SPÖ-Mitgliedschaft legt er nun angesichts der mangelnden Unterstützung vielleicht wieder zurück. Er sei der SPÖ nur beigetreten, um für den Parteivorsitz kandidieren zu können. Für den Posten habe er sich aus zwei Gründen bewerben wollen: „Zum einen wollte ich jungen Menschen in der Partei ein Angebot machen“, so Klocker, „in einer Partei mit einem hohen Durchschnittsalter“ schade ein solches Angebot nicht.

„Und meine Kandidatur ist auch als symbolische Geste, als Denkzettel gedacht, gegen das Parteiestablishment um die ‚Liesinger Gruppe‘“, ergänzte der Dornbirner. Die SPÖ verliere als stärkste Oppositionskraft immer mehr. Er werde sich wahrscheinlich jetzt wieder anderweitig engagieren, wieder stärker bei der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH), aber parteiunabhängig, so Klocker.

SPÖ-Jugend für Babler

Die Sozialistische Jugend Vorarlberg hat sich inzwischen für den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler als neuen SPÖ-Bundesvorsitzenden ausgesprochen. Babler wäre die beste Wahl, so Landesvorsitzende Sonja Kopf. Die Arbeiterklasse und die Jugend erwarteten sich Lösungen für Themen wie Teuerung und Kinderbetreuung. Babler könne für einen sozialistischen Kurswechsel bei der SPÖ sorgen.