Lech
imago/Westend61
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Chronik

Missbrauchsverdacht in Lech: Verfahren eingestellt

Im Fall des angezeigten Kindesmissbrauchs in einer Betreuungseinrichtung in Lech am Arlberg gibt es keine Anklage. Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte die Tat begangen hat, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Das Verfahren wurde eingestellt.

„Nach Durchführung des Ermittlungsverfahrens kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte die Tat begangen hat“, bestätigte Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch, der APA einen Bericht der Tageszeitung „Der Standard“. Das Verfahren wurde eingestellt.

Schwere Vorwürfe gegen private Kinderbetreuung

Anfang Februar hatten der Vater eines dreijährigen Buben und der Rechtsvertreter der Familie schwere Vorwürfe gegen eine private Kinderbetreuungseinrichtung und einen ihrer Mitarbeiter erhoben. Der Bub sei in der zweiten Jänner-Woche während eines Skiurlaubs in Lech sexuell missbraucht worden, hatte es geheißen.

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Der Kinderclub in Lech
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Der Kinderclub in Lech (rechts im Bild) war Anfang Februar in den Fokus von Missbrauchsvorwürfen geraten
Kinder im Kinderclub Lech
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Der Vorwurf lautete, ein dreijähriger Bub aus Deutschland soll von einem Mitarbeiter des Kinderclubs missbraucht worden sein.
Leiterin des Kinderclub Lech, Googie Gundolf im ORF Interview
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Die Leiterin des Kinderclubs, Googie Gundolf, bestritt die Vorwürfe stets.
Der Kinderclub in Lech
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Nun wurde das Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt: Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte die Tat begangen hat, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Da es dem Buben schlecht ging und eine von der Familie aufgesuchte Psychotherapeutin feststellte, dass der Bub „im Rahmen seiner Betreuung in Lech einem ihn verstörenden und als Übergriff erlebten Erlebnis ausgesetzt gewesen ist“, erstattete der Vater Anzeige. Die Betreuungseinrichtung wies die Vorwürfe zu jeder Zeit scharf zurück.

Keine Tatzeugin

Der Anwalt der Familie war anfangs noch davon ausgegangen, dass es womöglich eine Tatzeugin gebe. Das war allerdings nicht der Fall. So hatte auch der Anwalt schon Ende Februar mit einer Einstellung des Verfahrens gerechnet.

Kinderclub: „Extrem belastende Zeit"

Der Kinderclub Lech zeigt sich erleichtert über die Einstellung des Verfahrens, obwohl der Kinderclub Lech selbst niemals von den Behörden beschuldigt wurde und auch nicht Gegenstand der Ermittlungen war. In einer schriftlichen Reaktion auf die Einstellung des Verfahrens wird mitgeteilt: „Die Anschuldigungen gegen uns wurden ausschließlich vom Kinderschutzbündnis in Form einer massiven Medienkampagne an die Öffentlichkeit gebracht. Diese zu Unrecht erhobenen Angriffe waren für den Kinderclub extrem belastend. Auf der anderen Seite haben wir sehr viel Zuspruch von den Eltern erfahren und viele Menschen haben uns in dieser schweren Zeit unterstützt. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.“