Kinder- und Jugendpsychatrie Rankweil
ORF
ORF
Gesundheit

Viel zu wenig Platz in der Jugendpsychiatrie

Für psychisch kranke Kinder und Jugendliche gibt es in Vorarlberg viel zu wenig Plätze. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind alle Betten belegt. Und auch bei der Nachbetreuung fehlen die nötigen Plätze. Ein Neubau soll das ändern, dieser startet aber frühestens 2024.

In ganz Vorarlberg gibt es 36 Betten für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rankweil gibt es Platz für 24 Patientinnen und Patienten, dazu kommen zwölf Betten für akute Fälle, die in Bregenz und Feldkirch verteilt sind.

Schon seit Jahren sei die Kinder- und Jugendpsychiatrie zu 100 Prozent ausgelastet, sagt Maria Veraar, Primaria der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Derzeit ist gerade ein Bett für Notfälle auf der Akutstation frei. Immer öfters müssen kurzfristig Notfälle aufgenommen werden, was natürlich die Wartezeit für die anderen verlängert.

Auswirkungen der CoV-Pandemie

Veraar sieht eine Ursache dafür auch in der Coronavirus-Pandemie. Die Eindämmungsmaßnahmen, die soziale Isolation und die fehlende Tagesstruktur durch den Wegfall der Schule hätten grundsätzlich zu einem enormen Stress bei Kindern und Jugendlichen geführt. Es gebe Studien, die die Situation mit jener in der Schweiz verglichen hätten, so Veraar. „Ein Vergleich mit Schweizer Zahlen zeige, dass dortige Schüler und Schülerinnen nicht so sehr betroffen sind. Als mögliche Ursache gelte das deutlich geringere Maß an geschlossenen Schulen in der Schweiz, das müsse man aber noch genauer untersuchen.“

Keine Entlassungen wegen fehlender Nachbetreuung

Auch bei der Nachbetreuung gibt es Probleme. Es fehlen Plätze, in denen die Kinder und Jugendlichen nach ihren Krankenhausaufenthalten nachversorgt werden können. Auf allen Stationen gibt es laut Veraar Kinder und Jugendliche, die man eigentlich entlassen könnte. Aber eine Entlassung sei nicht möglich, weil die Plätze für eine Anschlussbehandlung fehlen, da alle stationären Plätze der Kinder- und Jugendpsychiatrie besetzt sind.

Frühestens 2024 oder erst 2025 soll der verschobene Umbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie starten. Dann wird es anstatt 36 Betten künftig 50 Betten geben.