Ausgerechnet in den Pausenräumen der Naturkundeausstellung inatura in Dornbirn wurde Ende Jänner die erste Hyalomma in Vorarlberg gefunden, österreichweit war es der elfte Fund dieser Zeckenart. Ursprünglich stammen diese Riesenzecken aus Nordafrika, Südeuropa und aus Teilen Asiens. In Österreich werden sie im Frühjahr als Larven oder Nymphen auf Zugvögeln eingeschleppt.
Bei günstigen Wirts- und Wetterbedingungen entwickelt sich über den Sommer dann eine ausgewachsene Zecke, die sich unter Umständen auch fortpflanzen kann. Bei dem in der inatura gefundenen Exemplar handelte es sich um eine erwachsene Zecke, was bedeutet, dass sie den Winter bereits im Land verbracht haben muss.
Riesenzecken haben Augen und verfolgen ihre Opfer
Damit die Nymphen (also die jugendlichen Exemplare) zu erwachsenen Zecken werden und um sich fortzupflanzen, brauchen sie eine Blutmahlzeit von einem größeren Säugetier. Im Unterschied zu anderen Zecken – wie etwa Holzböcken – besitzen Riesenzecken Augen. Sie können ihre Wirte aus einer Entfernung von neun Metern sehen und nehmen aktiv die Verfolgung auf. Sie laufen etwa so schnell wie eine kleinere Spinne. Ihre Beine sind auffällig gestreift. Im vollgesogenen Zustand ist eine Riesenzecke bis zu 2,5 Zentimeter groß.

Schmerzhafte Stiche
Während Stiche von herkömmlichen Zecken eher durch einen Juckreiz bemerkt werden, ist der Stich einer Riesenzecke schmerzhaft. Will man die Zecke entfernen, sollte man einiges beachten. So sollte man sie beim Entfernen möglichst nicht verletzen, denn gestresste oder gequetschte Zecken entleeren ihren Magen- und Darminhalt in den Wirt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer Infektion viel größer.
Keine infizierten Riesenzecken
Diese Zecken können einerseits Bakterien, andererseits auch afrikanische Fieberkrankheiten wie das gefährliche Krim-Kongo-Virus übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, ist aber klein. Der Mensch ist nämlich ein „Fehlwirt“. Er wird also nur im Notfall gestochen, wenn für die Zecke nichts anderes verfügbar ist – wie Wild-, Nutz- und Haustiere wie Hunde und Pferde.
Die in der inatura gefundene Riesenzecke wurde inzwischen der AGES geschickt. Dort wird untersucht, ob die Zecke infiziert war. Bisher war keines der in Österreich gefundenen Hyalomma-Exemplare Träger des potenziell tödlichen Krim-Kongo-Fiebers.