Das Pumpspeicherkraftwerk Lünersee II ist ein Mega-Vorhaben, in das der landeseigene Energieversorger illwerke vkw rund zwei Milliarden Euro investieren wird. Mit 1.000 Megawatt Leistung im Turbinen- und Pumpbetrieb soll das Kraftwerk ein wichtiger Ausgleichsspeicher werden, um die stark schwankenden Energiespitzen aus der Erzeugung von Wind- und Photovoltaik zu glätten und damit das Netz zu stabilisieren.
Baubeginn beim Kraftwerksprojekt Lünersee II
Beim Mega-Kraftwerksprojekt Lünersee II wird es jetzt ernst: Am Dienstag haben die Bauarbeiten offiziell begonnen. Als erstes wird in Bürs ein Sondierungsstollen gegraben. Der soll Auskunft darüber geben, wie sich das dortige Gestein zusammensetzt.
Umsetzung des Riesenprojekts nimmt Fahrt auf
Mit dem Sondierstollen beginnen nach langer Planung nun die konkreten Vorarbeiten für das Großprojekt. „Das ist ein wichtiger Ausgangspunkt auf dem Weg zur Realisierung“, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei der Anschlagsfeier am Dienstag: „Die Umsetzung nimmt nun Fahrt auf!“
Wallner betonte, dass das Land Vorarlberg weiter mit Hochdruck daran arbeite, bürokratische Bremsen für das Energiewende-Projekt zu lösen. Aus ökologischer Sicht sei das Kraftwerk ein technisches Meisterwerk mit riesigem Synergiepotenzial, so illwerke vkw-Vorstandsmitglied Helmut Mennel.
Pumpspeicherkraftwerke speichern elektrische Energie in Form von Lageenergie in einem Stausee. Das Wasser wird durch elektrische Pumpen in den Speicher gehoben, um später wieder für den Antrieb von Turbinen zur Stromerzeugung benutzt werden zu können. So wird in nachfrageschwachen Zeiten ein Überangebot von elektrischer Energie im Stromnetz aufgenommen und bei Spitzenlast wieder ins Netz abgegeben.
Sondierstollen wird 800m tief
Besonders wichtig für die verlässliche Planung sind detaillierte und fundierte Kenntnisse vom Projektgebiet. Dafür wurden in den vergangenen Monaten erfolgreiche Probebohrungen vorgenommen. „Zur weiteren Erkundung der geologischen, hydrogeologischen und felsmechanischen Gebirgsverhältnisse“ errichtet illwerke vkw nun im Bereich der bestehenden Umspannanalage den Sondierstollen Bürs.
Dazu wird ein rund 800 Meter langer Stollen mit einem Ausbruchsquerschnitt von rund 25 m² bergmännisch vorgetrieben – ausgehend von einer Nische 650 Meter innerhalb des bereits bestehenden „Fensterstollens Bürs“. 200 Meter dieses Stollens waren nun erstmals begehbar.
Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres werden die gesamten Arbeiten an dem Stollen noch dauern. Bis zur Fertigstellung des Werks dauert es insgesamt sechs bis sieben Jahre. Die genauen Pläne für den Bau sollen bis Ende 2024 vorliegen.