Wohnung von außen
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AK fordert 1.000 billige Wohnungen pro Jahr

Der Arbeiterkammerpräsident Bernhard Heinzle fordert aufgrund der explodierenden Mietpreise einen massiven Ausbau des gemeinnützigen Wohnbaus. Heinzle will, dass 1.000 günstige Wohnungen pro Jahr gebaut werden.

Die Wohnbauleistung der letzten zwölf Jahre ist laut Statistik Austria in Vorarlberg fast ausschließlich auf Investitionen von Privatpersonen und Bauträgern zurückzuführen. Nur knapp 15 Prozent der Baubewilligungen gingen auf gemeinnützige Wohnbauträger zurück. Insgesamt sind in diesem Zeitraum rund 34.800 Wohnungen bewilligt worden – davon nur rund 4.500 gemeinnützige. Das sind gerade einmal 375 pro Jahr, heißt es in der Aussendung der Arbeiterkammer.

AK will gemeinnützigen Wohnbau forcieren

Anstatt auf einen Mietpreisdeckel zu warten, der wiederum im Wesentlichen nur den Wiener Wohnungsmietern zugutekommen würde, ist nach Ansicht der AK jetzt das Land gefordert, für ein deutlich besseres und leistbares Wohnungsangebot in Vorarlberg zu sorgen. Heinzle will hier bei den gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften ansetzen. „Sie können ihre Neubauaktivitäten massiv ausweiten, weil sie die erforderlichen Grundstücke bereits besitzen. Die gemeinnützigen Wohnbauträger sollten künftig aber auch befugt sein, einen Teil dieser Wohnungen in Form von Miet-Kauf-Wohnungen direkt an förderbare Wohnungssuchende zu vergeben.“

AK: Vetorecht der Gemeinden abschaffen

Das Vetorecht der Gemeinden für den Bau von gemeinnützigen Wohnungen sollte nach Ansicht der Arbeiterkammer generell abgeschafft werden, weil dringend notwendige Wohnbauprojekte nicht an der Befindlichkeit einzelner Bürgermeister scheitern dürfen.

Dass trotz des offenkundig großen Wohnungsmangels gerade die gemeinnützigen Wohnbauträger ihre Neubauleistungen reduzierten, ist für Heinzle nicht nachvollziehbar. Bei der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Vogewosi hat es zu diesem Thema zuletzt geheißen, dass mehr Bauen nicht so einfach ist. Denn die Baufirmen seien völlig ausgelastet. Wenn die Vogewosi bauen will, müsse sie teilweise geradezu um Aufträge betteln.