Das Jahr 2022 ist für Philipp Feurstein von Remax ein zweigeteiltes Jahr gewesen. Im ersten Halbjahr habe man noch vom Boom der Jahre 2020 und 2021 profitieren können, aber ab August sei die Nachfrage gesunken und das Angebot gestiegen. Er sieht vor allem zwei Gründen dafür: die hohen Zinsen und die neuen Richtlinien für die Kreditvergabe.
Im Jänner und Februar 2023 sind nach Angaben von Feurstein um knapp ein Drittel weniger Immobilien als in den beiden Monaten des Vorjahres verkauft worden. Er geht derzeit nicht davon aus, dass sich die Lage bald entspannen wird.
Nachfrage nach Luxusimmobilien nach wie vor groß
Weiterhin stark nachgefragt sind laut Feurstein Luxuswohnungen und Grundstücke in exklusiven Lagen. Da erwartet er auch keinen Preisreduktion, da bei dieser Käuferschicht gestiegene Zinsen keine Rolle spielen.
Bei normalen Wohnungen sei es aber weitaus schwieriger, Interessenten zu finden. Das Gute daran sei, dass Käufer aufgrund der geringen Nachfrage mit sinkenden Preisen rechnen können.
Bauträger kaufen weniger Grundstücke
Auch auf dem Grundstücksmarkt ist es ruhiger geworden. Bauträger würden viel weniger Bauland als noch vor einem Jahr kaufen, sagt Feurstein. Das liege an den Baupreisen. Aus diesem Grund muss ein Bauträger seine Wohnungen zu einem hohen Preis verkaufen, dass der Gewinn passt. Da der Immobilienmarkt allerdings eingebrochen ist, sind die Bauträger beim Kauf von Grundstücken viel zurückhaltender geworden.
Aber auch kleinere Grundstücke für ein klassisches Einfamilienhaus werden derzeit weniger verkauft. Viele, die nicht verkaufen müssen, warten ab.