Vor zehn Jahren sind Millionen vor dem Fernseher gesessen und haben auf weißen Rauch aus dem Rauchfang der Sixtinischen Kapelle im Vatikan gewartet. Nach fünf Wahlgängen war es soweit, der argentinische Kardinal Jorge Bergoglio ist nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt worden.
Noch keine großen Veränderungen
Franziskus ist seit seiner Wahl am 13. März 2013 mit großen Erwartungen konfrontiert gewesen. Viele Gläubige auf der ganzen Welt haben sich grundlegende Reformen erwartet. Die ist der Papst aber bis heute schuldig geblieben. Er hat jedoch immer wieder mit seinen Äußerungen für Aufsehen gesorgt. Zuletzt hat er beispielsweise das Zölibat in Frage gestellt – mehr dazu in: Zehn Jahre Papst Franziskus.
Durch Papst Franziskus offener Dialog möglich
Bischof Benno Elbs lobt Papst Franziskus am Tag seines 10-jährigen Jubiläums für dessen Einsatz für arme Menschen, die Umwelt und den Frieden. Und auch in Bildstein gibt es einen Bezug zu Papst Franziskus. 2018 hat er die Kirche zur Basilika erhoben. In der Pfarre ist man mit der Arbeit des Papstes zufrieden – es sei schwer, große Reformen rasch umzusetzen, sagt Pfarrer Paul Burtscher.
Die Kirche sei eine große Organisation, die eher schwerfällig und differenziert zu sehen sei. Das besondere an Papst Franziskus sei, dass er eine Kultur des offenen Gesprächs und des offenen Dialogs eingeführt habe. Laut Burtscher kann man über alle Themen reden, und das sei immerhin schon etwas, dass in seiner Amtszeit erreicht wurde.
Zehn Jahre Papst Franziskus
Vor zehn Jahren wurde der argentinische Kardinal Jorge Bergoglio zum Papst gewählt. Er zeichne sich seither für den Schutz der Umwelt und Bemühungen für den Frieden aus, die er auch vermutlich künftig weiterverfolgen wird. Mit einem baldigen Rücktritt wird nicht gerechnet.
Für den Vorarlberger Caritas-Direktor Walter Schmolly ist er ein Reformer. Franziskus habe wichtige Zeichen für Notleidende und Benachteiligte gesetzt, zum Beispiel durch seinen Besuch auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa, sagt Schmolly. Franziskus habe auch das Amt des Papstes neu gestaltet.
Kritik aus der Bevölkerung
Kritik kommt hingegen aus der Bevölkerung. Für Ferdinand Hagen aus Dornbirn hat der Papst beispielsweise beim Ukraine-Krieg eine zu schwache Rolle eingenommen. Für Elisabeth Büsel aus Götzis ist klar, der Papst sollte sich für mehr Frauenrechte in der Kirche einsetzen und sich beim Zölibat aufheben mehr einsetzen. Und Eva Krohmer aus Dornbirn pocht darauf, dass die Kirche moderner wird.
Wohlwend: Körperlich angeschlagen, geistig fit
Zuletzt ist auch viel über den Gesundheitszustand des Papstes spekuliert worden. Abt Vinzenz Wohlwend vom Kloster Mehrerau rechnet nicht mit einem baldigen Rücktritt. Körperlich sei der Heilige Vater zwar angeschlagen, aber geistig topfit.